Laut der aktuellen Immobilienstudie des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) setzt sich der moderate Preisanstieg bei selbstgenutzten Wohnimmobilien in Deutschland fort. Seit Ende 2024 zeigt der Markt erstmals seit knapp zwei Jahren wieder nach oben. Für das Jahr 2025 rechnet der BVR mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von 3,2 Prozent, im Jahr 2026 mit weiteren 3,1 Prozent. Damit hält die Trendwende an, doch der Druck auf den Wohnungsmarkt bleibt hoch.
Der Wohnraumbedarf in Deutschland wird laut Studie 2025 nur zu 64 Prozent gedeckt. Für das Jahr 2026 rechnet der BVR sogar mit einem Rückgang auf 58 Prozent. Hauptgründe sind rückläufige Wohnungsfertigstellungen sowie gestiegene Baukosten.
Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR, betont: „Der Wohnungs- und Bausektor steht unter Druck. Die Zahl neu geschaffener Wohnungen geht zurück, während die Baukosten steigen. Insbesondere Familien fällt der Weg ins Eigenheim dadurch immer schwerer.“ Eine von Bundesbauministerin Verena Hubertz angekündigte Halbierung der Baukosten neuer Wohngebäude sei daher dringend notwendig. Der im Juni 2025 vom Bundeskabinett beschlossene sogenannte Bau-Turbo könne durch vereinfachte Planungs- und Genehmigungsverfahren einen entscheidenden Beitrag leisten – sofern die Kommunen ihn konsequent nutzen.
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie: Die Immobilienpreise haben sich in vielen Regionen Deutschlands deutlich von der Einkommensentwicklung entkoppelt. Zwischen 2007 und 2024 stiegen die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum in den sieben größten Städten um über 33 Prozent stärker als die verfügbaren Einkommen. Bundesweit lag dieser Wert bei 16 Prozent.
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