Raumhohe Fenster mit großer Fläche und Rollladen sind auch bei Gebäuden in Holzrahmenbauweise gefragt. Eine wichtige Rolle dabei spielen Schadensfreiheit und Luftdichtigkeit sowie Arbeits- und Materialeffizienz.
Die Dimensionen des Sturzes im Holzrahmenbau werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Die Statik und die Deckenkonstruktion bestimmen die Höhe, während die Wandtiefe für die Breite maßgebend ist. Daraus resultieren meist große und schwere Bauteile. Diese sind nicht nur unhandlich im Verarbeitungsprozess, sie verbrauchen viel Material. Zugleich fehlt Platz für den Rollladenkasten – vor allem bei raumhohen Fenstern. Die große Menge Querholz birgt zudem das Risiko von erhöhten Setzungen am Geschossübergang. Das Setzungsverhalten führt gerade bei mehrgeschossigen Gebäuden zu Problemen. Hiermit setzt sich auch die Holzhaus Fabrik aus Breisach am Rhein auseinander. Das junge Unternehmen ist spezialisiert auf den holzbasierten Geschosswohnungsbau, Sonder- sowie wie Schulbau.
Architektonische Anforderungen
Bei raumhohen Fenstern bietet der geringe Unterschied zwischen Raumhöhe und Fensterhöhe nur wenig Platz für den Sturz. Zugleich muss dieser von außen putzgleich ausgeführt sein, Wärmebrücken sollen vermieden, Verschattungsmöglichkeiten geschaffen werden. Dies bedeutet, dass entweder die Wanddicke größer gewählt, die Raumhöhe angepasst oder die Fensterhöhe verringert werden muss. Ersteres führt jedoch zu gestiegenem Materialverbrauch und verringert den zur Verfügung stehenden Raum. Optische Einbußen sind häufig die Folge.
Die Alternative: Leistungsfähiges Furnierschichtholz
Es gilt den massiven Querschnitt des Sturzes durch ein schlankes, leistungsfähiges Materia zu ersetzen: Kerto LVL von Metsä Wood, ist ein ressourcenschonendes Furnierschichtholz. Es besteht aus drei Millimeter starken Nadelholz-Furnieren. Im Herstellungsprozess werden die Schälfurniere zunächst zu einer Endlos-Rohplatte verklebt. Die Rohplatten werden anschließend zu unterschiedlichen Bauteilen verarbeitet. Die LVL-Produktpalette umfasst dabei standardmäßig sowohl Balken und Pfosten als auch Platten in verschiedenen Stärken und Qualitäten. Für das Detail Fenstersturz setzt die Holzhaus Fabrik auf Balken aus Kerto LVL Q-panel. Durch die einzelnen Furnierschichten, die längs und quer angeordnet sind, hält das beständige Material hohen zweiachsigen Beanspruchungen stand und ermöglicht gleichzeitig filigrane Konstruktionen.
Vertikal mit schlankem Querschnitt
Das Furnierschichtholz wird mit einem geringen, schlanken Querschnitt vertikal eingebaut und ist somit statisch sehr tragfähig. Fensterbreiten von bis zu vier Metern sind problemlos zu realisieren. Der Sturz wird als L-Detail realisiert. Auf ihm liegen Decken mit einer maximalen Spannweite von sechs Metern. Der lastabtragende Anschluss erfolgt über die Ständer. Die Querzugsicherung des Materials ermöglicht den Anschluss der Decke am unteren Bauteilrand. Fassadenseitig schafft der vertikal verbaute schmale Querschnitt Raum für Rollladen- und Raffstore-Lösungen.
Standardisierte Fertigung
Auch in der Verarbeitung im Werk punktet Kerto LVL – besonders durch seine hohe Maßhaltigkeit und Standardisierung. Das Material ist geradlinig und weist keine Verdrehungen auf. Ein Nachbearbeiten ist somit nicht notwendig. Dies maximiert die Produktionsgeschwindigkeit. Auch bei flächenbündig anspruchsvollen Fenster- und Türpfosten lässt sich der Werkstoff gut einsetzen. Das Material selbst kann verschraubt, genagelt oder verklebt werden. Da die Holzhaus Fabrik auf ein Standarddetail für alle Deckentypen setzt, verringert sich aufgrund des hohen Wiederholungsgrads auch die Fehleranfälligkeit.
Reduktion von Material und Kosten
Da Kerto LVL sehr fest und leistungsfähig ist, bietet es einen reduzierten Materialverbrauch. Bei einem Fenstersturz von zehn Zentimetern ist die Ausbildung des Sturzes mit Kerto LVL zudem deutlich günstiger als bei konventioneller Weise. Laut Angaben des Unternehmens können dieser Stelle rund 20 Prozent der Kosten eingespart werden. Durch den optimierten Materialeinsatz und schmalere Wanddicken sind die Bauteile leichter und kleiner. Zudem schwindet das Material nicht, setzt sich nicht und ist trocken. Da weniger liegende Hölzer verbaut werden, entsteht grundsätzlich weniger Setzung. Auch das Herstellen der luftdichten Ebene wird bei der Ausprägung des Sturzes als L-Detail vereinfacht. Der vertikale Einbau des schmalen Querschnitts ermöglicht eine unkomplizierte Ausbildung der luftdichten Gebäudehülle über den Geschossstoß hinweg.
Fotos: Holzhaus Fabrik
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