Der aktuelle RICS Global Construction Monitor (GCM) für das zweite Quartal 2024 zeigt eine kontinuierliche Verbesserung der globalen Bautätigkeit. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des Bautätigkeitsindex (Construction Activity Index, CAI) in Deutschland, der von +12 im ersten Quartal 2024 auf +20 gestiegen ist – der höchste Wert seit dem ersten Quartal 2022.
Globaler Überblick: Wachstum bleibt stabil
Weltweit blieb der CAI zum zweiten Mal in Folge stabil bei +15. Die Regionen Nord-, Mittel- und Südamerika sowie MEA (Naher Osten und Afrika) verzeichneten weiterhin starke Werte, obwohl das Wachstum im Vergleich zum Vorquartal leicht abnahm. Europa hingegen erlebte einen positiven Aufschwung, mit einem Anstieg des CAI von +6 im ersten Quartal auf +12 im zweiten Quartal 2024. Die APAC-Region (Asien-Pazifik) bleibt hingegen mit einem CAI von +7 hinter den anderen Regionen zurück.
Deutschland: Deutlicher Anstieg der Bautätigkeit
In Deutschland verbesserte sich der CAI signifikant von +12 auf +20, was die positivste Entwicklung seit zwei Jahren darstellt. Insbesondere im privaten Wohnungsbau ist der Ausblick optimistisch: Der Nettosaldo für die kommenden 12 Monate stieg von +22 % auf +42 %. Auch die Erwartungen für die Bautätigkeit im Gewerbeimmobiliensektor hellten sich deutlich auf, der Nettosaldo drehte von -8 % auf +31 % ins Positive.
Europa: Erholung im Wohnungsbau
In Europa zeigt sich ein ermutigendes Bild: Der 12-Monatsausblick im privaten Wohnungsbau stieg auf einen Nettosaldo von +27 %, der höchste Wert seit Anfang 2022. Deutschland und die Niederlande verzeichneten besonders starke Anstiege, wobei in den Niederlanden der Nettosaldo von -33 % auf +83 % sprunghaft anstieg.
Herausforderungen bleiben bestehen
Trotz der positiven Entwicklung bleiben erhebliche Herausforderungen bestehen. Hohe Materialkosten und finanzielle Engpässe werden weltweit als die größten Hindernisse für die Bautätigkeit identifiziert. In Europa sind zudem Planungs- und Regulierungsvorschriften sowie der Fachkräftemangel bedeutende Hemmnisse. In Deutschland sehen 69 % der Befragten finanzielle Beeinträchtigungen und den Fachkräftemangel als größte Herausforderungen.
Statement von Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB):
„Die europäische Baubranche zeigt Anzeichen einer deutlichen Erholung, und Deutschland spielt dabei eine Schlüsselrolle. Der Anstieg des Construction Activity Index zum dritten Mal in Folge unterstreicht das positive Momentum, insbesondere im privaten Wohnungsbau. Trotz der positiven Aussichten bleiben Materialkosten und finanzielle Engpässe weiterhin kritische Faktoren, die das Wachstum bremsen könnten.”
https://www.rics.org/de/news-insight/research/market-surveys
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