Die Gebäudearmaturenindustrie steht weiter vor großen Herausforderungen. Nach einem schwachen Jahr 2024 stagnieren die Umsätze, sowohl das Inlandsgeschäft als auch der Export zeigen nur geringe Erholungstendenzen. Die Branche hofft auf einen moderaten Aufschwung im Jahr 2025, fordert jedoch dringend bessere Standortbedingungen, um zukunftsfähig zu bleiben.
Baukrise belastet die Branche
Seit Mitte 2022 befindet sich der europäische Wohnungsbau in einer Abwärtsspirale. Die in Deutschland genehmigten Wohnungsbauten erreichten 2023 den niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Ein rascher Aufschwung im Neubausektor ist nicht absehbar, weshalb sich die Hoffnungen auf das Renovierungsgeschäft richten. Doch auch hier bleiben die Investitionen verhalten. Trotz sinkender Inflation und höherer verfügbarer Einkommen sind Verbraucher und Investoren weiterhin zurückhaltend. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten, drohende Handelskonflikte und unklare politische Rahmenbedingungen, die den Markt weiter destabilisieren.
Industrie fordert klare politische Weichenstellungen
Die Branche fordert eine vorausschauende Industriepolitik, die Investitionen in nachhaltige Lösungen fördert. “Als Hersteller von Sanitär- und Heizungsarmaturen bieten wir innovative Technologien für sauberes Trinkwasser, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft”, erläutert Lubert Winnecken, Vorsitzender der VDMA Fachabteilung Gebäudearmaturen und CEO der KEUCO GmbH & Co. KG. “Doch statt weiterer Bürokratie benötigen wir von der Bundesregierung verlässliche Rahmenbedingungen, die wirtschaftliche Innovation ermöglichen.”
Leichte Markterholung in Sicht
Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Armaturen, rechnet 2025 mit einem Umsatzplus von 2 Prozent. Ohne strukturelle Verbesserungen könnte das Wachstumspotenzial der Branche jedoch weiter ausgebremst werden. Besonders betroffen sind Heizungs- und technische Gebäudearmaturen, deren Umsätze 2024 nominal um 6 Prozent sanken. Sanitärarmaturen hingegen verzeichneten ein leichtes Umsatzplus von 2 Prozent, preisbereinigt jedoch einen realen Rückgang von 1 Prozent.
Schwaches Exportgeschäft belastet die Industrie
Die Exporte deutscher Gebäudearmaturen sanken 2024 um 1 Prozent auf insgesamt 3,5 Milliarden Euro. Besonders stark betroffen war das Frankreichgeschäft, das um 14,5 Prozent einbrach. Erstmals wurde China damit zum wichtigsten Exportmarkt und verdrängte Frankreich auf den zweiten Platz. Während die Exporte nach China um 7,5 Prozent auf 366,4 Millionen Euro stiegen, fielen die Lieferungen in die USA um 5,1 Prozent auf 337,3 Millionen Euro.
Vorbereitung auf die ISH 2025
Trotz der Herausforderungen blickt die Branche optimistisch auf die bevorstehende Weltleitmesse ISH, die vom 17. bis 21. März 2025 in Frankfurt stattfindet. Die VDMA Armaturen, Sanitärtechnik und -design präsentieren sich in Halle 3.1, Stand D73 und freuen sich auf den Austausch mit Branchenexperten. “Auf der ISH wird unsere Industrie erneut zeigen, welche Innovationskraft in ihr steckt”, betont Dr. Dorfer.
Mehr Informationen: www.vdma.org
ISH 2025 Messeinfos: www.ish.messefrankfurt.com
KEUCO GmbH & Co. KG: www.keuco.de
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