Laut Berechnungen des ZVEI – Verband der Elektro- und Digitalindustrie – erzielten Haushalt-Groß- und -Kleingeräte im Jahr 2024 in Deutschland einen Inlandsumsatz von ca. 10,1 Milliarden Euro. Dies entspricht einem leichten Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Markt für Elektro-Haushaltgeräte wurde 2024 vor allem durch das weiterhin verhaltene Konsumklima in Deutschland belastet.
Der Umsatzanteil von Haushalt-Großgeräten lag 2024 bei ca. 6,2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 1,2 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 16 Millionen Elektro-Haushalt-Großgeräte verkauft. Damit erholte sich der rückläufige Absatz bei den Großgeräten um +3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der weiter stagnierenden Baukonjunktur stieg die Nachfrage nach Einbaugeräten um +2,6 Prozent beim Absatz.
Der Markt wurde vor allem durch Ersatzbeschaffungen, den Trend zu höherwertigen Geräten und den Aspekt Energieeffizienz gestützt. Besonders gefragt waren im Jahr 2024:
- Wäschetrockner (+22 %)
- Geschirrspüler (+8 %)
- Waschmaschinen (+5 %)
Bei den Elektro-Haushalt-Kleingeräten stieg der Hersteller-Inlandsumsatz 2024 um vier Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, unterstützt durch ein breites Produktportfolio und Trends im Bereich Küchengeräte. Nach einem soliden Vorjahr (+1,5 % in 2023) konnten die Haushalt-Kleingeräte ihr Wachstum damit mehr als verdoppeln. Besonders stark nachgefragt wurden:
- Air Fryer
- Kaffeezubereitung
- Bodenpflegegeräte inklusive Saug-Wischroboter
- Food-Prep-Produkte
- Healthcare-Produkte
Trotz eines leichten Aufwärtstrends nach dem Tiefpunkt im November 2022 blieb die Konsumlaune 2024 insgesamt schleppend. Die Anschaffungsbereitschaft stieg nicht wesentlich, was den Markt für Konsumgüter, einschließlich Elektro-Haushaltgeräte, weiter belastete.
Im Exportgeschäft gingen die weltweiten Auslandsumsätze zurück:
- Haushalt-Großgeräte: -4,5 Prozent
- Haushalt-Kleingeräte: -17 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt)
Ausblick auf 2025
Die Hausgerätebranche blickt trotz eines verhaltenen Jahresauftakts vorsichtig optimistisch auf das Jahr 2025. Positive Effekte könnten erzielt werden durch:
- Stabilisierung der Inflation
- Gestiegene Löhne durch Tarifabschlüsse
- Zinssenkung der EZB
Sollte die neue Bundesregierung Impulse für Baukonjunktur und Renovierungen setzen, könnte das Geschäft mit Einbaugeräten zusätzlich profitieren. Das Ersatzgeschäft bleibt eine stabile Stütze und die Trends Energieeffizienz, Komfort und Vernetzung werden auch 2025 bestimmend sein.
Insgesamt könnte sich der Markt für Elektro-Haushaltgeräte im Jahresverlauf stabilisieren, mit leichtem Wachstum insbesondere bei Haushalt-Kleingeräten. Eine Unsicherheit besteht jedoch hinsichtlich der globalen Zolltarif-Entwicklung: Als international agierende Industrie wäre die Branche im Falle neuer Handelskonflikte und steigender Inflation erheblich betroffen.
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