Ein Fünf-Punkte-Sofortprogramm könnte helfen.
Die deutsche Möbelbranche fordert von der Bundesregierung, die Belebung der Baunachfrage und des Konsums voranzutreiben, um das Wirtschaftswachstum zu fördern. Infolge der aktuellen Marktschwäche stehen private Haushalte und Unternehmen aufgrund von Kaufzurückhaltung, eingebrochener Baunachfrage sowie hohem Zins- und Inflationsniveau unter Druck. Im Jahr 2023 befindet sich Deutschland inmitten einer Rezession, die insbesondere auf den schwachen privaten Konsum und den rückläufigen Wohnungsbau zurückzuführen ist.
Der Koalitionsvertrag sieht vor, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, doch bisher werden nur 200.000 realisiert. Für 2023 prognostiziert man immerhin noch 240.000 fertiggestellte Wohnungen, jedoch wird erwartet, dass diese Zahl 2024 auf 170.000 sinken wird. Diese Entwicklung birgt erhebliche soziale Probleme, da die Mieten steigen und einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen einen höheren Anteil ihres Budgets für Wohnkosten aufbringen müssen.
Die Einbrüche im Wohnungsbau haben auch gravierende Auswirkungen auf die Beschäftigung, da der Bereich “Bauen und Einrichten” mehr als eine Million Beschäftigte (1,3 Millionen) zählt, deutlich mehr als die Automobilindustrie und deren Zulieferer. Die Möbelbranche leidet unter sinkenden Auftragseingängen, bedingt durch Stornierungen im Wohnungsbau und langsame Preissenkungen bei Baumaterialien.
Daher hat die Möbelbranche einen 5-Punkte-Plan entwickelt, um zusätzlich zu den Wohnungsbaubeschlüssen mehr Wachstum und Geschwindigkeit von der Bundesregierung zu fordern:
- Gezielte Maßnahmen zur Unterstützung zurückgestellter Bauprojekte mit temporären Direktzuschüssen oder zinsverbilligten Darlehen, abhängig von der Quadratmeterzahl der Wohnfläche.
- Senkung oder Stundung der Grunderwerbsteuer.
- Absenkung der Umsatzsteuer von 19 auf 7 Prozent für Bauleistungen und verwandte Maßnahmen.
- Deutliche Erhöhung des vorgesehenen KFW-Förderprogramms für den Umbau von Gewerbeimmobilien in Wohnimmobilien und Ausweitung auf ehemalige Handelsflächen in Innenstadtlagen.
- Verbesserung der Planungssicherheit für private Haushalte und Unternehmen durch dauerhafte Steuersenkungen, Überprüfung der finanziellen Auswirkungen neuer gesetzlicher Vorschriften und Verlängerung der Energiepreisbremsen um zwei weitere Jahre.
Die Bundesregierung wird aufgefordert, ein ergänzendes finanzielles und bürokratisches Sofortprogramm zu entwickeln und umzusetzen, da andernfalls die Möbelbranche und andere Wirtschaftsbereiche in schwerwiegende wirtschaftliche Turbulenzen geraten könnten.
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