Laut der aktuellen Analyse des IFH KÖLN und der BBE Handelsberatung könnte sich die Möbelbranche nach zwei herausfordernden Jahren im Jahr 2025 stabilisieren. Die Experten prognostizieren für dieses Jahr einen Umsatz von 20,6 Milliarden Euro, während bis 2029 eine moderate Erholung auf 21,8 Milliarden Euro erwartet wird. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass sich der Markt an die wirtschaftlichen Gegebenheiten anpasst und mit neuen Strategien auf geänderte Konsumbedürfnisse reagiert.
Rückblick: 2024 erneut mit Umsatzrückgang
Das Jahr 2024 war für die Möbelbranche erneut herausfordernd. Die Branche musste einen Umsatzrückgang von 6,6 % hinnehmen, wodurch das Marktvolumen auf 20,7 Milliarden Euro sank. Besonders betroffen war der traditionell starke Bereich der Küchenmöbel, der mit -7,2 % den größten Einbruch verzeichnete.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen belasteten den Möbelhandel
Hohe Verbraucherpreise und eine gedämpfte Konsumfreude führten dazu, dass viele Haushalte ihre Ausgaben umschichteten. Statt in Möbel zu investieren, flossen die Mittel zunehmend in lebensnotwendige Bereiche wie Lebensmittel, Energie und Reisen. Dies trug zu den erneuten Umsatzverlusten in der Branche bei.
Laut dem “Branchenbericht Möbel” des IFH KÖLN und der BBE Handelsberatung befand sich der Möbelhandel 2024 in einem Spannungsfeld zwischen Innovationsdruck und wirtschaftlichen Herausforderungen. “Mehr denn je erfordert der Markt flexible Geschäftsmodelle, die stationäre Stärken mit digitalen Potenzialen verbinden,” erklärte Dr. Philipp Hoog, Mitglied der Geschäftsleitung & Leiter Strategieberatung der BBE Handelsberatung.
Küchenmarkt besonders stark betroffen
Innerhalb der Möbelbranche zeigte sich eine unterschiedliche Entwicklung in den einzelnen Segmenten. Seit dem Vorkrisenjahr 2019 konnten Kleinmöbel (CAGR +0,9 %), Polstermöbel (CAGR +1,8 %) und vor allem Küchenmöbel (CAGR +5,9 %) ein stetiges Wachstum verzeichnen. Doch die wirtschaftliche Situation 2024 stoppte diesen positiven Trend abrupt. Besonders Küchenmöbel verzeichneten mit -7,2 % den stärksten Rückgang aller Warengruppen.
Christoph Lamsfuß, Senior Consultant beim IFH KÖLN, kommentierte: “Küchen waren lange das Zugpferd der Möbelbranche, doch die Krise im Wohnungsbau verstärkte die negativen Effekte der Konsumflaute. Eine rasche Erholung des Marktes war angesichts der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen – insbesondere dem stagnierenden Wohnungsneubau und dem hohen Zinsniveau – kurzfristig nicht zu erwarten.”
Fazit
Die Möbelbranche durchlief 2024 eine schwierige Phase mit erheblichen Umsatzverlusten, insbesondere im Küchensegment. Doch für 2025 gibt es positive Zeichen: Eine Stabilisierung wird erwartet, und langfristig könnte sich der Markt wieder erholen. Unternehmen sind gefordert, innovative Lösungen zu finden und die Digitalisierung stärker in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Weiterführende Links
- Branchenbericht Möbel des IFH KÖLN: www.ifhkoeln.de
- BBE Handelsberatung: www.bbe-handelsberatung.de
Auch interessant dazu:
Anzeige