Deutsche Möbelindustrie verzeichnet 10% Umsatzeinbruch im ersten Halbjahr 2024
Die deutsche Möbelindustrie verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 einen deutlichen Umsatzrückgang von 9,7 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro, ausgelöst durch die Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Die Branche hofft auf eine leichte saisonale Belebung der Nachfrage im Herbst, um den Verlust teilweise auszugleichen. Laut Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie, senden erste Indikatoren ein positives Signal, darunter eine leichte Verbesserung des Ifo-Geschäftsklimas und steigende Reallöhne dank sinkender Inflationsrate.
Im Detail verzeichnete die Branche auf dem Heimatmarkt einen Umsatzrückgang von 9,1 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro, während der Auslandsumsatz um 10,9 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro sank. Alle Segmente der Möbelindustrie waren betroffen, wobei die stärksten Einbußen in der Kategorie sonstige Möbel (minus 15 Prozent) verzeichnet wurden. Küchenmöbel verzeichneten einen Rückgang von 9,8 Prozent, Polstermöbel von 11,2 Prozent, und die Matratzenindustrie meldete ein leichtes Minus von 1,3 Prozent.
Auch im Exportgeschäft gab es Rückgänge in den meisten europäischen Märkten. Die Ausfuhren nach Frankreich, dem wichtigsten Exportmarkt, sanken um 8,7 Prozent. Ähnliche Rückgänge gab es in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und Belgien. Eine positive Ausnahme bildete China, wo die Exporte um 6,4 Prozent stiegen, was China weiterhin zum zweitwichtigsten außereuropäischen Markt für deutsche Möbel macht.
Jan Kurth führte die Kaufzurückhaltung der Verbraucher neben den gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen auch auf die politische Unsicherheit in Deutschland zurück. Die Stimmung in der Branche bleibt angespannt, und die größte Herausforderung für die Unternehmen ist das schwache Konsumklima. Viele Unternehmen planen für das vierte Quartal Kurzarbeit, um den Herausforderungen zu begegnen.
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