Das Exportgeschäft der deutschen Möbelindustrie zeigt sich im ersten Quartal dieses Jahres deutlich rückläufig. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts sanken die Möbelausfuhren um knapp 9 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro. „Unsere Hersteller spüren die schwache Konsumneigung und die stockende Wohnungsbautätigkeit auf den wichtigen Absatzmärkten“, erklärt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM). Rund ein Drittel ihres Umsatzes erwirtschaften die deutschen Möbelproduzenten im Ausland.
Auf nahezu allen wichtigen europäischen Märkten mussten spürbare Einbußen hingenommen werden. Besonders betroffen war Frankreich, der Hauptabsatzmarkt, mit einem Rückgang von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Deutliche Rückgänge verzeichneten auch die Ausfuhren in die Schweiz (minus 14 Prozent), nach Österreich (minus 20 Prozent), in die Niederlande (minus 11 Prozent), ins Vereinigte Königreich (minus 3,5 Prozent) und nach Belgien (minus 13,5 Prozent). Positiv entwickelten sich die Möbellieferungen nach Italien, die um knapp 9 Prozent zulegten.
Außerhalb Europas zeigt sich ein gemischtes Bild: Während die Möbelausfuhren in die Vereinigten Staaten um 4 Prozent sanken, stiegen die Exporte nach China um rund 8 Prozent.
Ein detaillierter Blick auf die verschiedenen Möbelsegmente zeigt ebenfalls teils erhebliche Rückgänge. Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel verzeichneten ein Minus von 19 Prozent, Küchenmöbel sanken um 16 Prozent, Polstermöbel um 10 Prozent und Büromöbel um 3 Prozent.
Die Importe von Möbeln nach Deutschland lagen im ersten Quartal bei rund 2,5 Milliarden Euro und damit knapp 2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Polen bleibt mit einem Anteil von 30 Prozent das wichtigste Möbellieferland, obwohl die Einfuhren um rund 9 Prozent zurückgingen. Im Gegensatz dazu konnte China, unterstützt durch gesunkene Frachtraten, seine Position als zweitgrößter Möbellieferant ausbauen. Die Einfuhren aus China stiegen im ersten Quartal um rund 20 Prozent, insbesondere in den Warengruppen Metall- und Sitzmöbel.
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