

Seit Februar 2025 setzt sich die Möbel- und Bauindustrie mit einer gemeinsamen Kampagne für eine nachhaltige Wohnungsbaupolitik ein. Unter dem Motto “Deutschlands heimische Wirtschaftskraft” (www.deutschlands-heimische-wirtschaftskraft.de) appellieren sie an die Politik, die richtigen Rahmenbedingungen für einen stabilen Wohnungsmarkt zu schaffen.
Die deutsche Möbelindustrie und der Möbelhandel fordern die Bundesregierung auf, dem Thema Wohnungsbau in den aktuellen Koalitionsverhandlungen mehr Priorität einzuräumen. Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und damit sowohl die Baubranche als auch die Einrichtungsindustrie zu unterstützen.
Wohnraummangel als wirtschaftliches und soziales Problem
Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum betrifft nicht nur die Bau- und Möbelbranche, sondern birgt auch soziale Risiken. “Der Wohnraummangel führt zu steigenden Mieten, reduziert das verfügbare Einkommen und droht, die Gesellschaft zu spalten”, warnt Leo Lübke, Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Besonders in Krisenzeiten sei das eigene Zuhause von zentraler Bedeutung für die soziale Stabilität.
Kritik an der bisherigen Wohnungsbaupolitik
Im aktuellen Sondierungspapier von CDU, CSU und SPD wird das Thema Wohnen und Bauen zwar angesprochen, jedoch nur oberflächlich behandelt, kritisiert Markus Meyer, Präsident des Handelsverbands Möbel und Küchen (BVDM). Zwar seien Maßnahmen zur Beschleunigung von Bauverfahren und Vereinfachung von Baustandards positiv zu bewerten, doch die geplante Verlängerung der Mietpreisbremse sei keine geeignete Lösung, um das Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr zu erreichen.
Konkrete Forderungen der Möbel- und Bauindustrie
Um den Wohnungsbau anzukurbeln, fordern die Verbände konkrete politische Maßnahmen:
- Steuerliche Erleichterungen: Bauherren und Investoren sollen durch steuerliche Anreize dazu motiviert werden, verstärkt in den Wohnungsbau zu investieren. Dazu gehören unter anderem Abschreibungsvergünstigungen für Neubauten und Modernisierungen.
- Reduzierung der Grunderwerbsteuer: Der Erwerb von Wohnimmobilien wird durch hohe Nebenkosten erschwert. Eine Senkung der Grunderwerbsteuer könnte insbesondere für Familien und Selbstnutzer ein Anreiz sein, Wohneigentum zu schaffen.
- Bündelung von Förderprogrammen: Derzeit existieren zahlreiche zersplitterte Förderprogramme, die oft schwer zugänglich und ineffizient sind. Eine zentrale Bündelung und Vereinfachung dieser Programme könnten Investitionen beschleunigen und für mehr Transparenz sorgen.
- Einrichtung von Nachrangdarlehen für Selbstnutzer: Um den Erwerb von Wohneigentum für Privatpersonen attraktiver zu machen, sollten spezielle Darlehen mit günstigen Konditionen bereitgestellt werden, die insbesondere für Erstkäufer eine finanzielle Entlastung bringen.
- Investitionen in Infrastruktur und Innovationen: Ein nachhaltiger Wohnungsbau erfordert langfristige Investitionen in die Infrastruktur, etwa in Verkehrsnetze und Versorgungsstrukturen. Ebenso wichtig sind Investitionen in innovative Bauweisen und nachhaltige Materialien, um klimafreundliche Wohnkonzepte zu fördern.
Damit fordern die Möbel- und Bauindustrie entschlossen klare politische Maßnahmen, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern und den Wohnungsbau nachhaltig zu stärken.
- Verband der Deutschen Möbelindustrie e.V.: www.moebelindustrie.de
- Handelsverband Möbel und Küchen e.V.: www.hwb.online
- Kampagne “Deutschlands heimische Wirtschaftskraft”: www.deutschlands-heimische-wirtschaftskraft.de
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