Dunstabzugshauben stehen für einen „dynamischen Luftwechsel
Je individueller die Architektur und Innenarchitektur, desto mehr Sorgfalt gilt bei der Planung einer Küche dem Thema Be- und Entlüftung, wie sie gemeinsam mit einer modernen Dunstabzugshaube gewährleistet werden kann. Zur Verfügung stehen zwei unterschiedliche Betriebssysteme, das Abluft- oder das Umluftsystem. In beiden Fällen nimmt die Dunstabzugshaube den Wrasen am Entstehungsort Kochstelle auf und filtert ihn. Doch wird er bei der Ablufttechnik nach draußen geführt, während er bei Umluft wieder in die Küche zurückgeleitet wird. Ganz zu schweigen vom Wasserdampf, ihm hat die Umlufthaube überhaupt nichts entgegenzusetzen. Im Umluftbetrieb saugen Dunstabzugshauben den Wrasen durch ein Gebläse an. Danach wird er durch unterschiedliche Filter gereinigt und dann wieder zurück in den Raum geleitet. Fettpartikel und Gerüche bleiben auf diese Weise auf der Strecke, nicht jedoch die Feuchtigkeit. Immerhin entstehen beim Kochen ca. 0,5 bis 1 l Wasserdampf pro Gericht. Um sie abzuleiten, hilft nur noch die Stoßlüftung. Ein Wärmeverlust in kalten Jahreszeiten ist damit unvermeidlich. Es sei denn, das Haus verfügt über eine Lüftungsanlage, die im täglichen Dauerbetrieb Feuchtigkeit und Gerüche abführt. Umluft sollte wirklich nur eingesetzt werden, wenn Ablufttechnik überhaupt nicht möglich ist.
Ein klares „Ja“ zu Abluft
Die Ablufttechnik ist die beste Alternative, wenn es um ein gesundes Wohlfühlklima in der Küche geht. Mit Hilfe dieses Systems wird die gefilterte Luft ebenso wie die überschüssige Luftfeuchtigkeit über ein Rohr aus dem Küchenraum nach draußen transportiert. Das Gebläse sitzt dabei meistens in der Dunstabzugshaube selbst. Erhältlich sind jedoch auch Geräte mit externem Gebläse, das z. B. an der Außenwand montiert wird. Der Metallfettfilter, der zudem leicht zu entnehmen ist, um in der Spülmaschine gereinigt zu werden, sorgt dafür, dass sich kein schmieriger Film in der Küche und eventuell offen angrenzenden Räumlichkeiten ablagert. Langfristig gesehen, wirkt sich das auch positiv auf die Bausubstanz aus und hilft Bauschäden zu vermeiden.
Übrigens, wer glaubt, er könne auf die Dunstabzugshaube verzichten, da Haus oder Wohnung bereits mit einer Lüftungsanlage ausgestattet sind, der irrt. Und auch von einer direkten Verbindung der Dunstabzugshaube in der Küche mit der Lüftungsanlage ist abzuraten. Küchenabluft und Wohnungslüftung sind absolut autarke Lösungen. Bei parallelem Betrieb mit einer Wohnungslüftungsanlage muss die Dunstabzugshaube mit eigener Zuluft versorgt werden muss. Dafür reicht der Einsatz eines Zuluft-Mauerkastens.
Eine Lüftungsanlage (100 bis 200 m3/h) läuft zwar rund um die Uhr und führt Feuchtigkeit und Gerüche aus der Wohnung ab, besitzt aber keinen Fettfilter. Die Dunstabzugshaube (300 bis 1000 m3/h Förderleistung) ist speziell für die Belastungsspitzen ausgelegt, die in Form von Fett, Gerüchen und Feuchte beim Kochen für nur einige Minuten täglich auftreten. Damit Abluft jedoch einsetzbar ist, müssen einige Bedingungen erfüllt werden:
– Sowohl ein Wanddurchbruch und als auch der Luftkanal sind absolut erforderlich
– Zuluft muss gewährleistet sein
– Der Abluftkanal sollte unabhängig von der Hauslüftungsanlage sein und auf direktestem Weg nach draußen geführt werden (Je kürzer der Abzugsweg, je größer der Rohrdurchmesser und je weniger Krümmungen am Rohr, desto besser ist die Wirkung.)
Je nach Luftleistung gelten folgende Angaben für Abluftleitungen:
– 125 mm < 500 m3/h Luftleistung
– 150 mm > 500 m3/h Luftleistung
– Achten Sie auf einen energieeffizienten Mauerkasten (Blower-Door-Zertifikat)
– Informieren Sie sich über gesetzliche Bestimmungen wie z. B. die Feuerungsverordnung
Richtig lüften
Richtiges Lüften bildet grundsätzlich eine wesentliche Voraussetzung um Schlimmeres zu verhindern. Studien des Instituts für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken (IEMB) zeigen, dass bis zu 22 Prozent der deutschen Wohnungen Feuchteschäden aufweisen und unzureichend belüftete Wohnungen ein um 60 bis 70 Prozent erhöhtes Risiko für Feuchte- und Schimmelpilzschäden haben. Hinzu kommen neue luftdichte Baukonstruktionen, die sogar von einer manuelle Fensterlüftung absehen. Wer keine Lüftungsanlage installieren kann oder will, muss das Öffnen von Fenstern selbst regelmäßig für Frischluft sorgen.
Tipps zum richtigen Lüften
Stoßlüftung. Darunter versteht man das weit geöffnete Fenster und möglichst auch mit Durchzug zu einem anderen Fenster am anderen Ende der Wohnung. Auf diese Weise reichen meist fünf Minuten für den vollständigen Luftaustausch.
Fenster Kippen: Nicht zu empfehlen: Für den Luftaustausch brauchen sie etwa fünfmal so lange wie bei der Stoßlüftung. In der kalten Jahreszeit ist das problematisch, da die Frischluft in einige Wohnbereiche kaum vordringt, dafür aber Wand und Boden in Fensternähe stark auskühlen. Das erhöht das Risiko der Schimmelbildung und verschwendet in hohem Maße Energie
Mehrmals täglich: Lüften Sie vier- bis fünfmal täglich. Öffnen Sie die Fenster auch zusätzlich nach dem Duschen und Kochen, damit der Wasserdampf abziehen kann.
Verbindungstüren zu anderen Räumen geschlossen halten. Halten Sie beim Duschen, Baden und Kochen die Verbindungstüren zur Wohnung geschlossen und öffnen Sie die Fenster anschließend. So verteilt sich die feuchtwarme Luft nicht in der ganzen Wohnung.
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