A³ Immobilien Award ̶ nachhaltige Ideen für morgen

Die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH hat erstmals den „A³ Immobilien Award ̶ nachhaltige Ideen für morgen“ verliehen. Ausgelobt wurde der Preis mit einer Hauptkategorie und einer Nebenkategorie (Nachwuchspreis für Projekte, die starke Impulse für eine bessere Zukunft setzen. Eine 12-köpfige, hochkarätige nationale Jury, besetzt aus Fachkundigen unterschiedlicher Bereiche, von Immobilienunternehmen, Kommunen, Architektur und Landschaftsarchitektur über Nachhaltigkeit bis hin zu Stadtplanung und Städtebau nominierte neun Projekte für die Endrunde. Drei Pojekte wurden mit dem Award ausgezeichnet.

Prämiert wurden: Das Architekturbüro HENN aus Berlin für das Innovations- und Startup-Zentrum Brainergy Hub in Jülich, bodensteiner fest Architekten BDA Stadtplaner PartGmbB für die Casa Rossa Chemnitz und in der Kategorie Nachwuchspreis Hanna Bonekämper, die an der TH Köln Architektur studiert hat und als Freiberufliche Planerin sowie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin arbeitet, für ihre Masterthesis zur „KAUFFARM“.

Brainergy Hub, HENN GmbH

Das Projekt im nordrhein-westfälischen Jülich stellt das Herzstück eines neuen Wissenschaftsparks dar, der sich der Forschung im Bereich nachhaltige und erneuerbare Energien widmet. Der Entwurf zielt darauf ab, ein omnidirektionales Haus als energetisches und kreatives Herz des Parks zu schaffen. Der innovative Einsatz und das Zusammenspiel von Material, Form und erneuerbaren Technologien machen den Hub zu einem energetisch hocheffizienten Gebäude: Der Hub kann mehr Energie produzieren als er verbraucht. Insbesondere das große Innovationspotenzial des Projektes bezüglich Nachhaltigkeit hinterließ bei der Jury bleibenden Eindruck. Stellvertretend für das Team HENN nahm Thomas Quisinsky, Project Architect & Associate, die Auszeichnung entgegen: „Nachhaltigkeit ist der Treiber all unseren Schaffens. In Jülich konnten wir gemeinsam mit dem Projektentwickler und den beteiligten Partner:innen zeigen, wie das Ineinandergreifen aller Systeme eine wirklich nachhaltige Lösung präsentiert….“

Casa Rossa Chemnitz

bodensteiner fest Architekten BDA Stadtplaner PartGmbB: Die Casa Rossa in Chemnitz zeigt beispielhaft, wie heute in Städten mit Bausubstanz im Bestand umgegangen werden kann, um Abriss zu vermeiden. Das fast 30 Jahre leerstehende Gründerzeitgebäude wurde von den Architekt:innen in einem desolaten Zustand erworben und im Sinne des zirkulären Bauens und der Wiederverwendung von Bauteilen zu einem bewohnbaren Haus transformiert, ohne den Gründerzeitcharme zu verlieren. Die Jury würdigte besonders den ressourcenschonenden Einsatz und hob mit der Casa Rossa beispielhaft die Wichtigkeit von Bauen und Sanieren im Bestand hervor, um künftig den Immobilienbedarf zu decken.

Christian Bodensteiner, bodensteiner fest Architekten BDA, Stadtplaner PartGmbB, freute sich über die Beachtung auch kleinerer Projekte durch die Jury: „Mein Antrieb als Architekt ist es, mich auch im Bestand zu engagieren, um den einzigartigen Charme dieser Gebäude zu bewahren. Unser Projekt zeigt, dass der Wandel bereits im Gange ist, hin zu einer möglichst ressourcenschonenden Aufwertung des Bestandes.“

KAUFFARM, Hanna Bonekämper

Im Zuge ihrer Masterthesis hat sich Hanna Bonekämper mit zukunftsweisenden Nutzungsmöglichkeiten denkmalgeschützter Kaufhausgebäude auseinandergesetzt. Inspiriert von der aktuellen Situation von Kaufhäusern, wie der erneuten Insolvenz des Kaufhaus-Großkonzerns Galeria Karstadt Kaufhof. Um Leerstände großer repräsentativer Gebäude in erstklassiger Innenstadtlage zu vermeiden, hat sie Ideen entwickelt, wie diese Immobilien wieder attraktiv gemacht und neu genutzt werden können. Von Pop-Up-Gastronomien über gesellige Markthallen bis hin zu grünen Treffpunkten auf dem Dach, kleinen Manufakturen, Dachgarten, Sommerkino und „Vertical Farming“ ist alles dabei.

Auf besonders große Resonanz der Jury traf die Aktualität sowie die Innovationskraft dieses Projektes. Preisträgerin Hanna Bonekämper zeigte sich auf der Bühne glücklich über den Preis: „Ich freue mich riesig, weil mir das Thema minimalinvasiver Sanierung im Denkmal sehr am Herzen liegt und es toll ist, dass meine Arbeit durch solche Auszeichnungen noch mehr Aufmerksamkeit in der Branche bekommt“.