Eine aktuelle Analyse von McMakler, einem der führenden Full-Service-Immobilienunternehmen in Deutschland und Österreich, zeigt, dass ein Großteil der Immobilien weiterhin modernisierungsbedürftig ist. Trotz verschärfter Gesetzgebung und wachsender Relevanz von Nachhaltigkeit bleibt die Verteilung der Energieeffizienzklassen unausgeglichen. Dennoch gewinnt Energieeffizienz zunehmend an Bedeutung und beeinflusst die Wertermittlung sowie die Preisgestaltung von Immobilien erheblich.
Rückgang der ausgestellten Energieausweise
Im Jahr 2024 hat McMakler über 8.500 Energieausweise ausgestellt – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 10.455 ausgestellten Dokumenten im Vorjahr. Diese Entwicklung könnte auf verschärfte gesetzliche Vorgaben zurückzuführen sein, die die Antragsstellung für Energiebedarfsausweise komplexer gestalten.
Durchschnittlicher Energiekennwert und Verteilung der Klassen
Der durchschnittliche Energiekennwert in Deutschland liegt 2024 bei 172,8 kWh/(m²·a) und bleibt damit weiterhin in der Energieeffizienzklasse F, ähnlich wie 2023 mit 164,9 kWh/(m²·a). Die Verteilung der Energieklassen zeigt klare Trends:
- 44 % aller ausgestellten Energieausweise entfallen auf die ineffizienten Klassen F, G und H.
- 40 % der Gebäude befinden sich in den mittleren Klassen C, D und E.
- Nur 16 % der Gebäude gehören zu den energieeffizienten Klassen A+, A oder B.
Die häufigste Energieeffizienzklasse 2024 ist H mit 20 %, gefolgt von D mit 16 % und F mit 13 %. Im Vorjahr war die Klasse D mit 18 % führend, gefolgt von E (16 %) und F (15 %).
Regionale Unterschiede: Bundesländer im Energieeffizienz-Vergleich
Die besten Energiekennwerte weisen Hamburg (150,6 kWh/(m²·a)), Berlin (151,1 kWh/(m²·a)) und Brandenburg (153,8 kWh/(m²·a)) auf. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt (230,0 kWh/(m²·a)) und das Saarland (225,4 kWh/(m²·a)). Bremen liegt mit 15 Punkten unter dem Saarland auf dem drittletzten Platz.
Mehrere Bundesländer, darunter Hamburg, Berlin, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, liegen unter dem deutschen Durchschnittswert von 172,8 kWh/(m²·a). Besonders hohe Anteile an energieeffizienten Gebäuden der Klassen A+, A und B gibt es in Brandenburg (22 %), Sachsen (20 %) und Baden-Württemberg (19 %). Dagegen entfallen in Sachsen-Anhalt, dem Saarland und Bremen rund 60 % der ausgestellten Energieausweise auf die Klassen F, G und H.
Energieeffizienz der deutschen Großstädte 2024
Die meisten deutschen A-Städte unterschreiten den Durchschnittswert von 172,8 kWh/(m²·a). Ausnahmen bilden Dresden (173,8 kWh/(m²·a)), Dortmund (177,5 kWh/(m²·a)), Stuttgart (208,8 kWh/(m²·a)) und Bremen (211,6 kWh/(m²·a)). München weist mit 140,7 kWh/(m²·a) den besten Wert auf, gefolgt von Düsseldorf (149,9 kWh/(m²·a)) und Berlin (152,8 kWh/(m²·a)).
Dresden (23 %), Hamburg (18 %) und Berlin (17 %) haben die höchsten Anteile an Energieausweisen der Klassen A+, A und B. Die schlechtesten Werte weisen Stuttgart (65 %), Bremen (57 %) und Frankfurt am Main (47 %) mit den höchsten Anteilen an Energieausweisen der Klassen F, G und H auf.
Energieeffizienz als entscheidender Faktor
Der Anteil an Energieausweisen der Klasse A+ hat sich 2024 von 2 % auf 4 % verdoppelt. Immobilien mit hoher Energieeffizienz erzielen in der Regel höhere Verkaufspreise. Die Nachfrage nach energieeffizienten Objekten steigt, und nachhaltige Heizsysteme gewinnen an Bedeutung. Eine professionelle Beratung zur Optimierung des Energieverbrauchs kann den Immobilienwert erheblich steigern.
Energieeffizienz ist ein entscheidender Faktor für den Immobilienmarkt. Objekte der Klassen A+, A oder B sind im Durchschnitt 40 % teurer als Immobilien mit den schlechtesten Energieeffizienzklassen F, G oder H. Selbst Objekte der Klassen C, D oder E sind im Schnitt 1 % teurer als ineffiziente Gebäude. Die Nachfrage nach energieeffizienten Immobilien nimmt stetig zu, da sich Energieeinsparungen und steigende Immobilienwerte positiv auf die Gesamtkosten auswirken.
Methodik der Analyse
Die Auswertung basiert auf einem KI-gestützten Research-Modell der McMakler Energie GmbH. Dieses Modell analysiert Daten aus über 19.000 ausgestellten Energieausweisen und liefert fundierte Einblicke in die Energieeffizienz und Immobilienpreisentwicklung auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt.
Weitere Infos: www.mcmakler.de
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