Im Auftrag der Primus Immobilien AG entstand unter Federführung des Architekturbüros Nöfer in der Fasanenstraße 64, Berlin-West ein Wohnhaus mit 40 hochwertigen Eigentumswohnungen. Das Besondere daran, beschreibt bereits die Aussage des Architekten Tobias Nöfer: „Die Immobilie versteht sich als zeitgemäße Antwort auf die Frage danach, was wir heute unter einer innerstädtischen Wohnlage höchster Qualität verstehen können. Die hochwertige und nachhaltige Materialwahl, die sorgfältige handwerkliche Detaillierung und die auf flexibles Wohnen ausgelegte Formenwelt erzeugen zudem ästhetische Nachhaltigkeit, deren Ziel vor allem Dauerhaftigkeit ist…“
Stadtgeschichtlich noch jung ist die Fasanenstraße im Berliner Westen: Erst im späten 19. nachdem Bismarck beschlossen hatte, den nördlich gelegenen Kurfürstendamm nach dem Vorbild von Paris als Boulevard ausbauen zu lassen, wurde vormals ländliche Gegend als Landhaussiedlung angelegt. Südlich schließt sich die sogenannte Carstenn-Figur an.
Die regelmäßigen Straßenzüge, eine zentrale Allee und die flankierenden Stadtplätze Fasanenplatz, Nürnberger Platz, Prager Platz und Nikolsburger Platz sind im Wesentlichen noch vorhanden.
Ursprünglich war das Quartier als Landhaussiedlung gedacht, wurde aber im Laufe der Zeit immer dichter parzelliert und mit Mietshäusern statt Villen bebaut. Nach dem Krieg sollte die Stadt auch hier autogerecht entwickelt werden. Man wollte Raum für breitere Straßen gewinnen. Teile der Fasanenstraße sollten abgerissen und über den südlich anliegenden Fasanenplatz ein Zubringer zur Bundesallee asphaltiert werden. Die Bauten aus den 60er Jahren waren entsprechend zurückgestaffelt, um Platz für den Schnellstraßen-Zubringer zu schaffen.
Nachdem Gottfried Böhm 1984 mit seinem Eckhaus am Fasanenplatz dieses Vorhaben endgültig verhindert hatte, wurde auch für die Hausnummern 62-64 eine Neubebauung entlang der alten Baufluchtlinie wieder möglich.
In dem Abschnitt der Fasanenstraße zwischen Lietzenburger Straße und Fasanenplatz kann man den urbanisierten, ehemals ländlichen Charakter an der gemischten Bauweise aus neueren und älteren einzelnstehenden Bauten noch deutlich spüren.
Ästhetische Nachhaltigkeit
Die Fassade ruht auf einem zweigeschossigen Natursteinsockel, der aus bis zu 15 Zentimeter dicken Werksteinen aus türkischem Travertin besteht. In ihrer Mitte ist für den Haupteingang die Wand als zweigeschossige Konche vertieft und mit Goldmosaik ausgekleidet. Dieser außenliegende Freiraum, in dessen Mitte unter einer Stuckrosette eine eigens entworfene Leuchte hängt, lässt den eingeschossigen Eingangsbereich größer und proportional passend zur Fassadenhöhe wirken.
Der Neubau des Projektentwicklers PRIMUS AG kommt daher einer städtebaulichen Reparaturmaßnahme gleich, zu der auch die Neuerstellung der Vorgartenanlage gehört. Tobias Nöfer von Nöfer Architekten: „Der Neubau der Nr. 64 versteht sich als zeitgemäße Antwort auf die Frage danach, was wir heute unter einer innerstädtischen Wohnlage höchster Qualität verstehen können. Die hochwertige und nachhaltige Materialwahl, die sorgfältige handwerkliche Detaillierung und die auf flexibles Wohnen ausgelegte Formenwelt erzeugen zudem ästhetische Nachhaltigkeit, deren Ziel vor allem Dauerhaftigkeit ist – und ist das nicht wahrhaft ökologisch?“
Individuelle Grundrissgestaltung
Im Inneren des Hauses befinden sich Wohnungen, die der hervorragenden Lage des Projektes entsprechend ausgestattet sind. Die Wohnungsgrößen bewegen sich zwischen 26 und 300 Quadratmeter und bilden ein breites Spektrum an Bedürfnissen ab. Voraussetzung für die individuelle Grundrissgestaltung der Käuferinnen und Käufer ist, dass das Tragwerk im Inneren aus nur wenigen hochbelasteten Stahlbetonstützen besteht.
Die Wohnungen mit 3 Meter lichter Raumhöhe wurden nach den Vorstellungen der Bewohnerinnen und Bewohner, aber einem weitgehend einheitlichen Gestaltungskanon entworfen. Während die Fassade über die Säulenwand und die schräg ausgestellten Balkone neue architektonische Elemente in die Nachbarschaft einführt, fügt sie sich gleichzeitig die Materialität und die Plastizität in die Reihe opulenter Wohnbauten an der Fasanenstraße ein.
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