Laut einer aktuellen Kundenbefragung des Baufinanzierers Interhyp sind 2/3 der Kunden von starken Preiserhöhungen betroffen. Interhyp empfiehlt finanziellen Puffer einzuplanen, Preisgarantien zu prüfen und möglichst lange bereitstellungszinsfreie Zeiten zu vereinbaren.
57 Prozent der Umfrage-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer mussten bereits Bauabschnitte verschieben, fast die Hälfte auf bestimmte Wünsche verzichten. Banken, so das Ergebnis der Kunden-Befragung, reagieren unterschiedlich, fordern aber zum Teil mehr Rücklagen für ein Bauvorhaben.
Kein Ende der Preissteigerungen in Sicht
Stahl, Holz, Dämmmaterial: Die Kosten für Baustoffe sind im vergangenen Jahr in die Höhe geschossen.
“Mehr als zwei Drittel der von uns befragten Bauleute sind von einer starken Kostensteigerung betroffen”, so Mirjam Mohr, Vorständin für das Privatkundengeschäft bei Interhyp, und ergänzt: “Wir erwarten, dass sich die Preisspirale auch in 2022 zunächst weiter nach oben drehen wird. Wir empfehlen unseren Baukunden, diese Entwicklungen genau im Auge zu behalten und raten heute zu mehr finanziellem Puffer, zu noch größerer Sorgfalt bei der Kostenberechnung und zu noch längeren bereitstellungszinsfreien Zeiten.”
Größerer finanzieller Puffer
Interhyp hat bereits auf die neuen Entwicklungen reagiert und die Beratung angepasst. “Unsere Finanzierungsberaterinnen und -berater schlagen bei Bauvorhaben sicherheitshalber immer schon einen Puffer von rund zehn Prozent vor, doch heute ist dieser Puffer umso wichtiger für die Kunden und kann auch mal über zehn Prozent liegen. Bei Bauträgerbindung mit Bauwerkvertrag reicht weiterhin ein Puffer von lediglich fünf Prozent. Außerdem raten wir dazu, die Kosten so gut es geht im Vorfeld abzuklären, und darauf zu achten, ob und wie lange es eine Preisgarantie von Herstellerseite gibt“, so Miriam Mohr weiter.
Längere bereitstellungsfreie Zinsen
Ein wichtiger Faktor, um mit den Ereignissen Schritt halten zu können, ist die bereitstellungszinsfreie Zeit, die jeder Kunde mit Bauvorhaben mit seiner Bank vereinbart. Rund 80 Prozent der befragten Interhyp-Kunden hat diese Zeit auf sechs bis zwölf Monate abgeschlossen, nur knapp 14 Prozent länger. “Wir sehen mittlerweile, dass zwölf Monate oft nicht ausreichen und empfehlen je nach Bauvorhaben sogar bis zu 24 Monate, wenn die Banken dies mittragen”, so die Vorständin.
Banken reagieren aktuell sehr unterschiedlich auf die Situation. “Wir sehen, dass einige Banken mehr Rücklagen beziehungsweise mehr Eigenkapital für Baufinanzierungen fordern”, sagt Mirjam Mohr. “Auch prüfen viele Banken bereits im Vorfeld, ob eine Nachfinanzierung darstellbar ist, oder empfehlen den Abschluss einer Baurechtsschutzversicherung.” Noch gebe es aber deutschlandweit keine signifikanten Restriktionen von Seiten der Banken.
Für die Umfrage hat Interhyp Ende November 110 Kundinnen und Kunden gefragt, die in den vergangenen zwölf Monaten über das Unternehmen eine Finanzierung für ein Bauvorhaben abgeschlossen haben.
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