Leidenschaft, Innovationen und Streben nach Perfektion: Drei Eigenschaften sind es, die sich wie ein roter Faden durch die 120-jährige Hansgrohe Unternehmensgeschichte ziehen und entscheidend zur erfolgreichen Entwicklung der Gruppe beigetragen haben.
In Schiltach, inmitten einer hochinnovativen Region des Schwarzwalds, wo auch heute noch das Herz des Unternehmens schlägt, begann der gelernte Tuchmacher aus dem brandenburgischen Luckenwalde, Hans Grohe, mit drei Mitarbeitern, Metalldrückwaren zu produzieren. Heute gilt Hansgrohe mit rund 4.700 Beschäftigten als einer der weltweit führenden Armaturen- und Brausenhersteller.
Den richtigen Riecher
Zweifelsohne war es ein mutiger Schritt, den Hans Grohe zwei Jahre nach seinem Umzug von Luckenwalde nach Schiltach unternahm. Er kehrte damals der Weberei den Rücken und entdeckte die Herstellung von Metallwaren wie Messingpfannen, Uhrenteile oder Ofenrohrrosetten für sich. Auch Blechbrausen gehörten von Beginn an zum Sortiment von Hans Grohes kleinem Betrieb. Der Tüftler hatte damit den richtigen Riecher: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam das private Hausbad in Mode und Hans Grohe spezialisierte sich bald ganz auf Metallwaren für den Sanitärbereich. In den folgenden Jahrzehnten widmete er sich mit Leidenschaft der Weiterentwicklung seiner Brausen und avancierte schnell zum Brausenspezialisten in der deutschen Sanitärindustrie. Seine Ideen blieben über viele Jahrzehnte stilbildend für die moderne Duschtechnik. Noch im Alter von 82 Jahren gelang dem Firmengründer ein sanitärer Geniestreich: Er erfand die Duschstange, an der sich die Handbrause erstmals in jeder beliebigen Höhe fixieren lässt – heute Standard in Badezimmern überall auf der Welt.
Ungebremster Tatendrang
Neben Firmengründer Hans Grohe, der die Geschäfte 54 Jahre führte, hat vor allem sein jüngster Sohn Klaus die Entwicklung des Sanitärspezialisten maßgeblich geprägt (beide links im Bild im Jahre 1937). 1968 ins väterliche Unternehmen eingetreten, das er ab 1975 über 33 Jahre hinweg leitete, hat er Hansgrohe vom deutschen Ablaufspezialisten zu einem der weltweit führenden Armaturen- und Brausenhersteller fortentwickelt.
Die Hansgrohe Group ist dabei nicht zu verwechseln mit Grohe: 1934 hatte Friedrich Grohe, zweitältester Sohn des Gründers Hans Grohe, Schiltach verlassen und zwei Jahre später im westfälischen Hemer eine Armaturenfabrik übernommen. Dieses Unternehmen ist heute als Grohe bekannt und wird als eine Marke der japanischen Lixil Corporation geführt. Bei Hansgrohe in Schiltach übernahm Klaus Grohe 1977 die alleinige Geschäftsführung und führte noch im selben Jahr den Markennamen hansgrohe ein. Er machte erstmals Umweltschutz und Nachhaltigkeit zum Thema in der Sanitärindustrie, trieb die Entwicklung von energie- und wassersparenden Produkten voran und achtete auf eine umwelt- und ressourcenschonende Produktion. Mit der Einführung der Marke AXOR im Jahr 1993 legte Klaus Grohe den Grundstein für die Entstehung ikonischer Objekte für luxuriöse Bäder und Küchen.
Vom Familienunternehmen zum globalen Konzern
Die beiden ältesten Söhne von Klaus Grohe setzten die Familientradition im operativen Geschäft fort. Richard Grohe war von 2008 bis 2016 stellvertretender Vorsitzende des Vorstands. Er baute die Marke hansgrohe mit zahlreichen Innovationen zu einem weltbekannten Premiumlabel aus. Sein Bruder Philippe verantwortete von 2001 bis 2016 die Designmarke AXOR. Er setzte dabei auf die Zusammenarbeit mit vielen namhaften Designern wie Philippe Starck, Antonio Citterio oder Patricia Urquiola und verhalf der Marke für exklusive Badkollektionen zum internationalen Durchbruch. Beide Brüder trugen maßgeblich zum Erfolg der Unternehmensgeschichte von Hansgrohe im neuen Jahrtausend bei und haben den Grundstein für die Umgestaltung der Hansgrohe Group vom Familienbetrieb zum mittelständisch geprägten Konzern gelegt. Die Brüder traten 2016 aus leitenden Funktionen zurück. Seitdem begleitet die Gründerfamilie das Unternehmen aus der Gesellschafterperspektive.
Strukturwandel vorantreiben
Seit dem 1. August 2018 führt Hans Jürgen Kalmbach das Unternehmen als Vorsitzender des Vorstandes. Der studierte Betriebswirt begann seine Karriere 1998 in der Hansgrohe Group. Seitdem hatte er mehrere nationale und internationale Führungspositionen inne, zuletzt verantwortete er als Vorstandsmitglied den internationalen Vertrieb. „Wir treiben den Strukturwandel über effiziente Prozesse, eine zielgerichtete Wachstumsstrategie und die Weiterentwicklung der Unternehmensphilosophie voran. Dabei profitieren wir heute wie früher von den Eigenschaften, die Hansgrohe seit 120 Jahren auszeichnen und stark gemacht haben“, so Hans Jürgen Kalmbach. „Zum einen von einer gewachsenen und in allen Unternehmensbereichen gelebten qualitätsorientierten Innovationskultur; zum zweiten von einer konsequenten internationalen Marktbearbeitung, die im Kern bereits auf das Jahr 1907 mit Beginn des Exportgeschäfts durch Hans Grohe zurückgeht und uns zu einem Global Player gemacht hat. Und zum dritten von dem außerordentlich hohen Engagement und der großen Flexibilität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf die wir uns stets verlassen können…“
Der Mensch im Mittelpunkt
„Dass unser Unternehmen heute als einer der Innovationsführer in Technologie und Design der internationalen Sanitärbranche gilt, verdankt es vor allem unserer unermüdlichen Suche nach immer noch besseren Lösungen“, ist CEO Hans Jürgen Kalmbach (oben rechts im Bild) überzeugt. „Wie unser Firmengründer Hans Grohe und sein Sohn Klaus (oben links im Bild), geben wir uns auch heute nicht mit Gutem zufrieden, sondern streben nach noch besseren Lösungen. Ziel jeder Neuentwicklung ist es, den Kundennutzen zu erhöhen und damit einen echten Mehrwert zu schaffen. Innovation muss den Menschen das Leben einfacher oder bequemer machen.“ Genau wie damals im Drei-Mann-Betrieb, ist Qualität auch im heute international aufgestellten Unternehmen ein Grundbaustein der Hansgrohe Philosophie. Es gilt das Qualitätsverständnis „Made by Hansgrohe“ für alle Produktionsstandorte rund um den Globus, von Schiltach bis nach Shanghai. Dieses steht für „German Engineering“ und umfasst höchste Ansprüche an die Produktqualität. „Unsere Kunden können sich auf sichere, stabile und nachhaltige Armaturen, Brausen und Duschsysteme mit einer langen Lebensdauer verlassen“, erklärt der Vorsitzende des Vorstands. „Qualität bedeutet für die Hansgrohe Group auch höchste Standards im Service. Kundenwünsche werden bereits im Entwicklungsprozess miteinbezogen.“ In der Produktion setzt Hansgrohe auch heute auf ausgesuchte Werkstoffe, Hightech und Präzisionsarbeit für eine wertige und umweltschonende Herstellung.
Verantwortung für Natur, Mitarbeiter und Gesellschaft
Mit der Leidenschaft für Wasser geht einher, dass Hansgrohe von jeher Verantwortung übernimmt für den Umgang mit dieser Ressource und mit der Natur, für die Mitarbeiter und die Gesellschaft. So begann das Unternehmen als eines der ersten der Sanitärbranche sich mit der Wasser- und Energieeffizienz seiner Produkte zu befassen. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung erarbeitet leidenschaftlich neue Technologien, die den Wasserverbrauch senken, wie beispielsweise EcoSmart, Air Power oder CoolStart. So können beim täglichen Gebrauch Wasser und Energie gespart werden, ohne dabei auf Design oder Bedienkomfort zu verzichten. Die AirPower Technologie beispielsweise verwirbelt Wasser mit Luft, macht Tropfen füllig-weich, steigert das Duschvergnügen und die Wassereffizienz. Immer orientiert an den Bedürfnissen seiner Kunden, entwickelt und optimiert Hansgrohe seine Produkte, um ihre Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit, Ressourcenschonung sowie Sicherheit zu gewährleisten.
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