Das Amtsgericht Münster ordnete am 30. November die vorläufige Insolvenzverwaltung der Warendorf Küchenfabrik GmbH an und bestellte Stefan Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Rechtsanwalt Meyer und sein Team sind bereits im Unternehmen vor Ort, um sich einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation des Küchenherstellers zu verschaffen. Gemeinsam mit der Geschäftsführung wird das Team nun Gespräche mit den Kunden und den Geschäftspartnern führen. Die rund 100 Mitarbeiter des Unternehmens wurden von den Verantwortlichen bereits informiert. Die Gehälter der Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert.
In einem ersten Schritt geht es darum, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und anschließend die langfristige Fortführungsprognose zu prüfen. „Der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt“, so PLUTA-Sanierungsexperte Stefan Meyer, „Wir werden nun schnellstmöglich alle bestehenden Aufträge analysieren und nach der ersten Bestandsaufnahme mit den Kunden Kontakt aufnehmen, um diese über den weiteren Fortgang zu informieren.“ Im PLUTA-Sanierungsteam wird Stefan Meyer von Rechtsanwalt Christoph Chrobok und Rechtsanwältin Dr. Ria Brüninghoff unterstützt.
Probleme im chinesischen Markt führen zu Liquiditätsengpass
Grund für den Insolvenzantrag sind Liquiditätsschwierigkeiten, insbesondere bedingt durch die derzeitige wirtschaftliche Lage in China. Der chinesische Investor, der zugleich auch Distributor des Unternehmens in China ist, steht in seinem Heimatmarkt vor großen Herausforderungen. Die chinesische Null-Covid-Politik hat weitreichende, negative Auswirkungen auf die dortige Baubranche, die auch maßgeblich das Projektgeschäft von Warendorf beeinflussen. Ein für November und Dezember fest geplanter Großauftrag wurde auf unbestimmte Zeit in das Jahr 2023 verschoben. Diese Verschiebung führt zu erheblichen Umsatzeinbußen und folgend zu Liquiditätsengpässen. Aufgrund der Auswirkungen dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation in China hat der Gesellschafter und Investor mitgeteilt, Warendorf aktuell nicht mehr finanziell unterstützen zu können.
Das bedeutet für das Unternehmen, den Insolvenzantrag stellen zu müssen. „Die Situation kam für mich, insbesondere nach der kurzen Zeit bei Warendorf, als auch für das gesamte Team sehr überraschend – umso mehr, da wir gerade auf einem so vielversprechenden, positiven Weg sind. Wir konnten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr 2021 im laufenden Jahr um ca. 20 Prozent erhöhen, haben ambitionierte Neukunden gewonnen und eine klare Differenzierungsstrategie entwickelt. Ich glaube fest daran, dass Warendorf zu einer der erfolgreichsten Premiummarken werden kann und hoffe stark, dass wir für diese Situation eine Lösung finden“, so Daniel Griehl, Geschäftsführer der Warendorf Küchenfabrik GmbH, der auf der Hausmesse 2022 das Küchendesign Konzept 1 präsentierte. Das von Kunden und Partnern sehr gut angenommene Küchenkonzept war der Auftakt zu einer neuen strategischen Produkt- und Marken-Positionierung des Unternehmens mit dem Fokus auf dem Heimatmarkt in Deutschland und einer internationalen Ausrichtung.
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