In den aktuellen Koalitionsverhandlungen plädieren der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) und der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) für ein klares politisches Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft. Sie fordern, das Thema Recycling und Rohstoffsicherung mutiger und mit konkreten Maßnahmen im Koalitionsvertrag zu verankern.
„Wir begrüßen, dass Kreislaufwirtschaft Einzug in die Papiere der Arbeitsgruppen gefunden hat. Doch die Formulierungen sind bislang nicht mutig genug. Das sollte in der Endfassung des Koalitionsvertrags dringend geschärft werden“, erklären Anemon Strohmeyer (VHI) und Marcus Kirschner (HPE).
Kreislaufwirtschaft reduziert Abhängigkeit und schützt Ressourcen
Vor dem Hintergrund globaler Krisen wie dem Krieg in der Ukraine wird deutlich, wie abhängig Deutschland von Energie- und Rohstoffimporten ist. Durch die konsequente Nutzung von Sekundärrohstoffen – etwa durch das Recycling von Holz – kann die nationale Rohstoffverfügbarkeit gesichert und die Abhängigkeit reduziert werden. Gleichzeitig wird der Einsatz von Primärrohstoffen minimiert, CO₂ eingespart und der Klimaschutz aktiv unterstützt.
Die Holzwerkstoffindustrie nutzt bereits in großem Umfang Recyclingholz und Sägereststoffe. Besonders die Spanplattenindustrie ist mit ihrem hohen Einsatz an Altholz der bedeutendste stoffliche Verwerter in Deutschland. Auch die Holzpackmittelindustrie leistet einen Beitrag: Nicht mehr verwendbare Paletten und Holzverpackungen werden über das HPECycle-System gesammelt, repariert oder dem Recycling zugeführt.
Verwertung statt Verschwendung: Holz als Rohstoff im Fokus
Holz ist ein zentraler nachwachsender Rohstoff mit hoher stofflicher und klimarelevanter Bedeutung. Es gibt kaum Holzsortimente, die nicht verwertbar wären – sei es stofflich, chemisch oder energetisch. Die Industrie fordert klare politische Entscheidungen zur Verwertungskonkurrenz und spricht sich für eine bevorzugte stoffliche Nutzung aus, z. B. durch den Einsatz von Altholz in Bauprodukten oder den Verzicht auf Kunststoffverpackungen zugunsten von Holzpackmitteln.
Wirtschaftliche Bedeutung der holzbasierten Wertschöpfungskette
Die holzbasierte Wertschöpfungskette in Deutschland erzielt jährlich einen Umsatz von 181 Milliarden Euro, umfasst 128.000 Unternehmen und beschäftigt rund 1,1 Millionen Menschen. Die Holzwerkstoffindustrie beliefert unter anderem die Bau-, Möbel- und Verpackungsindustrie. Sie stellt Produkte wie Sperrholz, Spanplatten, Faserplatten, OSB, Holzfaserverbundstoffe und Innentüren her. Die Holzpackmittelindustrie versorgt industrielle und handwerkliche Kunden mit Paletten, Kisten, Exportverpackungen, Obststeigen und Kabeltrommeln – gefertigt aus nachhaltig gewonnenem Holz.
www.bmuv.de (Bundesministerium für Umwelt)
www.bmel.de (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)
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