Mit einer Umsatzsteigerung von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1.839,42 Mio. Euro schließt der Beschlägehersteller Blum am 30. Juni das Geschäftsjahr 2017/2018 ab. Bereinigt um Währungseffekte betrug das Wachstum 5 Prozent. Seinen Umsatz erwirtschaftet Blum zu 48 Prozent im EU-Raum und zu 15 Prozent in den USA. Über 120 Länder beliefert der Beschlägespezialist heute weltweit und ist mit 30 Tochtergesellschaften bzw. Repräsentanzen international aktiv. Zudem steht die Übergabe an die 3. Generation ante portas.
Differenzierte Marktentwicklungen
In Westeuropa verzeichneten im Wirtschaftsjahr 2017/2018 die meisten Märkte eine Steigerung. Hervorzuheben ist die anhaltende Erholung der Absatzgebiete Südeuropas. Auch in Osteuropa hat sich die positive Entwicklung im vergangenen Wirtschaftsjahr fortgesetzt. Erfreulich war der kräftige Aufschwung des russischen Marktes. In Amerika, im pazifischen Raum und in Asien wirkte sich in den letzten zwölf Monaten der starke Euro negativ auf die Umsatzentwicklung aus. In Nord- und Südamerika führte dies zu einem Umsatzrückgang, obwohl die Umsatzzahlen in den jeweiligen Landeswährungen stiegen. In Asien, vor allem in Indien, China und Südostasien, hat das Wachstum trotz der negativen Währungseffekte angehalten.
Mitarbeiter als Basis des Erfolgs
„Die hohe Leistungsbereitschaft unserer weltweiten Mannschaft sowie die überaus gute Zusammenarbeit zwischen allen Abteilungen und Organisationen sind ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor unseres Unternehmens“, unterstreicht Geschäftsführer Gerhard E. Blum die Bedeutung der Mitarbeiter. Weltweit arbeiteten im vergangenen Wirtschaftsjahr im Durchschnitt 7509 Personen beim Beschlägehersteller. Das entspricht einem Zuwachs von 368 Mitarbeitern gegenüber dem Vorjahr. Am 1. September dieses Jahres starten 94 neue Lehrlinge mit ihrer technischen Ausbildung in Österreich. In der Gruppe bildet Blum ab Herbst 361 Lehrlinge aus, 19 davon bei Blum USA.
Regionale und internationale Investitionen
Die Gesamtinvestitionen für die Blum-Gruppe beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2017/2018 auf 216 Mio. Euro: In Vorarlberg konnte die erste Produktionshalle des neuen Stanzzentrums in Dornbirn – das Werk 8 – fertiggestellt werden. Zeitgleich wird das Hochregallager mit 11.600 Stellplätzen in Betrieb gehen. Die zweite Produktionshalle dieses Werks wird im April 2019 bezugsfertig sein. Das neue Verwaltungsgebäude im Werk 2 in Höchst wird zwischen September und Dezember dieses Jahres bezogen. Ein bedeutender Anteil der Investitionen fließt in die Verbesserung der weltweiten Marktorganisationen von Blum. So wurde in Polen ein neues Hochregallager in Betrieb genommen und in der Slowakei wurde ein Schauraum eröffnet. In Portugal wurde die Erweiterung der Büro- und Lagerräume bis September 2018 abgeschlossen.
Abgestimmtes Leistungspaket
Dass die Produkte der Herstellers gefragter sind denn je, bewies die Eurocucina in Mailand. Hier waren auf den Messeständen zahlreicher Hersteller viele Neuprodukte zu finden, die Blum im Jahr zuvor auf der Leitmesse interzum in Köln vorgestellt hatte. Dazu zählen Expando T, das einzigartige Befestigungssystem für dünne Fronten in außergewöhnlichen Materialien für völlig neue Designmöglichkeiten im Möbelbau, und die neue Klappe Aventos HK top. Bei den Boxsystemen kommen die vielfältigen Differenzierungsmöglichkeiten zum Einsatz. Der Trend zu grifflosem Design ist nach wie vor sehr stark. Dafür hat Blum vier verschiedene Bewegungstechnologien auf mechanischer oder elektrischer Basis. Alle Bewegungssysteme sind jeweils optimal auf die entsprechende Anwendung abgestimmt. Das Angebot an Dienstleistungen und Services wurde im vergangenen Wirtschaftsjahr ebenfalls deutlich erweitert und bildet neben den Produkten einen sehr wichtigen Bestandteil des Blum-Leistungsangebotes.
Ausblick auf Wirtschaftsjahr 2018/2019
„Das neue Wirtschaftsjahr ist mit verhaltenem Optimismus geplant. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung ist mit einigen Fragezeichen bzw. Unsicherheiten behaftet. Einerseits ist in Europa die Abwicklung des Brexits nach wie vor nicht geklärt und auch die Richtung, in die sich die EU bewegen soll. Andererseits beobachten wir mit großer Besorgnis die Zunahme nationaler Interessen, wie z.B. die gegenseitige Verhängung von Strafzöllen, genauso wie die Eskalation von Wirtschaftssanktionen“, gibt Gerhard E. Blum eine vorsichtige Einschätzung des neuen Wirtschaftsjahres, das bereits von der nächsten Generation begleitet wird. Die Übergabe an die nächste Generation in der Julius Blum GmbH wird im laufenden Wirtschaftsjahr eingeleitet. Die Geschäftsführer Gerhard E. Blum, Philipp Blum und Martin Blum werden ab 1. Juli 2018 gemeinsam mit den langjährigen Mitarbeitern Urs Bolter (Geschäftsführer Blum International Consulting) und Gerhard Humpeler (Leiter Finanzen) das Unternehmen leiten. Die Geschäftsleitung und die Mitglieder des Führungskreises werden dann in definierten Schritten die Verantwortungsbereiche von Gerhard E. Blum übernehmen. Dieser wird nach der Übergabe am 1.7.2019 gemeinsam mit seinem Bruder Herbert die Geschäftsführung der Holdinggesellschaft der Blum-Gruppe wahrnehmen.
Zahlen, Daten, Fakten per 30.6.2018
Umsatz weltweit: 1.839,42 Mio. Euro (+ 2,8 % zum Vorjahr)
Umsatzverteilung: EU 48 %, USA 15 %, andere Märkte 37 %
Mitarbeiter weltweit (per 30. 6. 2018): 7611 Mitarbeiter (+ 324 zum Vorjahr)
Mitarbeiter in Vorarlberg (per 30. 6. 2018): 5769 Mitarbeiter (+ 239 zum Vorjahr)
Lehrlinge (ab September 2018) in der Gruppe: 361 (davon 19 bei Blum USA);
ab 1. September 2018 94 neue Lehrlinge bei Blum in Vorarlberg, davon 15 Mädchen, und 6 ‚Neue‘ bei Blum USA
Investitionen: 216 Mio. Euro (davon 182,5 Mio. Euro in Vorarlberg)
Die Julius Blum GmbH ist ein weltweit tätiges Familienunternehmen, das auf die Herstellung und den Vertrieb von Möbelbeschlägen spezialisiert ist. Die Hauptproduktgruppen sind Klappen-, Scharnier- und Auszugsysteme für Möbel, vorwiegend in Küchen. Für noch mehr Komfort können Verarbeiter Beschläge von Blum mit mechanischen und elektrischen Bewegungstechnologien kombinieren. Zahlreiche E-Services unterstützen Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das Unternehmen unterhält sieben Werke in Vorarlberg (Österreich), Produktionsstandorte in Polen, Brasilien und USA sowie 30 Tochtergesellschaften bzw. Repräsentanzen weltweit. Die Kunden von Blum kommen aus über 120 Märkten. Zu ihnen zählen industrielle Möbelhersteller, aber auch Handwerker, die die Produkte über die Beschlagfachhändler beziehen. Zusätzliche Infos unter www.blum.com
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