Die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) veröffentlicht heute im Rahmen des Geschäftsberichts die Finanzkennzahlen 2013. Das Unternehmen hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 7,2 Prozent auf rund 10,5 Milliarden Euro gesteigert. In allen Vertriebsregionen wurde der Vorjahreswert übertroffen. Trotz Aufwendungen für eine freiwillige Sicherheitsmaßnahme für Geschirrspüler lag das EBIT bei 509 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl stieg um knapp 3.000 auf rund 50.000 Personen.
Wichtige Wachstumsregionen waren im vergangenen Jahr China und Nordamerika. Der Umsatz in China wuchs um 25 Prozent auf über 1,5 Milliarden Euro. Mit innovativen Hausgeräten, die auf die regionalspezifischen Anforderungen der Konsumenten zugeschnitten sind, konnte die BSH vom Wachstum des chinesischen Hausgerätemarkts überdurchschnittlich profitieren und Marktanteile hinzugewinnen. In den USA steigerte die BSH den Umsatz aufgrund einer erfolgreichen strategischen Neuausrichtung, die unter anderem Premiumprodukte stärker in den Vertriebsfokus rückt, um 18 Prozent.
In Osteuropa konnte die BSH insbesondere in Russland (+5 Prozent) und Polen (+32 Prozent) zulegen. In der Türkei konnte auf Basis lokaler Währung ein deutliches Umsatzplus erreicht werden, das jedoch durch die Abschwächung der türkischen Lira aufgezehrt wurde. In Westeuropa steigerte die BSH gegen den Markttrend den Umsatz und den Marktanteil. Hier verzeichneten vor allem Großbritannien (+11 Prozent) und Spanien (+11 Prozent), aber auch Frankreich (+4 Prozent) Zuwächse, während der Umsatz in Deutschland auf Vorjahresniveau lag.
Präsenz in Mittel- und Osteuropa gestärkt
2013 erwarb die BSH den polnischen Hersteller von kleinen Hausgeräten Zelmer S.A. Die Übernahme wurde im Juni mit dem Kauf von 100 Prozent der Anteile erfolgreich abgeschlossen. Zur BSH-Gruppe kamen damit mehr als 1.300 Mitarbeiter hinzu. Der polnische Hausgerätehersteller erweitert das BSH-Produktportfolio und das Produktionsnetzwerk. Auch nach dem Beitritt zur BSH-Gruppe bleibt Zelmer eine eigenständige Marke mit eigener Produktion. Mit dem Zukauf wurde 2013 ein Umsatz in Höhe von 142 Millionen Euro konsolidiert.
Angesichts des günstigen Kapitalmarktumfelds begab die BSH im Geschäftsjahr erstmalig eine Euro-Anleihe mit einem Volumen in Höhe von 500 Millionen Euro. Die Anleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren dient zur langfristigen Sicherung niedriger Zinsen sowie zur Tilgung zukünftig fälliger Finanzverbindlichkeiten und erweitert die Finanzierungsmöglichkeiten des Konzerns. Darüber hinaus wurden 2013 zwei zinsgünstige KfW-Darlehen in Höhe von insgesamt 165 Millionen Euro aufgenommen. Die Mittel werden vorrangig für Forschung und Entwicklung, insbesondere zur Verbesserung der Energieeffizienz ressourcenschonender Hausgeräte verwendet. Die Rating-Agentur Standard and Poor’s bestätigte im Oktober vergangenen Jahres für die BSH das langfristige Rating A sowie das kurzfristige Rating A-1 und bewertete den Ausblick aufgrund von hohen und stabilen operativen Ergebnissen und Cashflows mit „stable“.
EBIT Zufriedenstellend
Im August 2013 startete die BSH weltweit eine freiwillige Sicherheitsmaßnahme für eine beschränkte Anzahl von Geschirrspülern, die zwischen 1999 und 2005 produziert wurden und möglicherweise überhitzen können, was in äußerst seltenen Fällen zu einem potenziellen Brandrisiko führen kann. Da für die BSH als Hersteller langlebiger und qualitativ hochwertiger Hausgeräte die Sicherheit der Verbraucher im Vordergrund steht, wurden die Konsumenten seit Beginn der Aktion im Rahmen einer breit angelegten Kampagne informiert. Betroffenen Konsumenten wird eine kostenlose Reparatur oder alternativ ein Sonderrabatt beim Kauf eines Neugeräts angeboten. Aufgrund von Kosten und Rückstellungen für diese Aktion lag das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Jahr 2013 unter Vorjahresniveau bei zufriedenstellenden 509 Millionen Euro.
Innovationen und Regionalisierung für die kommenden Jahre
„Die BSH hat eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte hinter sich und diese Erfolgsgeschichte werden wir fortschreiben. Wir wollen unsere Position im Weltmarkt weiter ausbauen und profitabel schneller wachsen als der Markt“, so BSH-CEO Dr. Karsten Ottenberg. Um dieses Ziel zu erreichen, gelte es, die Herausforderungen der international unterschiedlichen Märkte für Hausgeräte zu erkennen und die regionalen Chancen konsequent zu nutzen. Dabei stehe zum einen der Ausbau regionaler Kompetenzen im Vordergrund. Zum anderen werde in Zukunft noch stärker in Innovationen investiert. Kürzlich hat die BSH eine markenübergreifende App zur digitalen Steuerung von Hausgeräten angekündigt. Auf der IFA 2014 werden die Home Connect App sowie erste vernetzte Geräte aus dem Produktportfolio der Hausgerätemarken Bosch und Siemens vorgestellt.
2013 steigerte die BSH ihre Aufwendungen für Forschung und Entwicklung um acht Millionen Euro auf 334 Millionen Euro, was 3,2 Prozent des Umsatzes entspricht. In den nächsten Jahren wolle das Unternehmen zusätzlich eine hohe dreistellige Millionensumme in Forschung und Entwicklung, in den Ausbau der regionalen Präsenzen und in die Marken investieren.
Für 2014 rechnet die BSH mit einem moderaten Umsatzwachstum und – trotz weiterer Investitionen – einer deutlichen Verbesserung des EBIT. Die ersten Monate dieses Jahres bestätigen diese Erwartung.
Hier können Sie den BSH-Geschäftsbericht 2013 als PDF abrufen.
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