Während der 5. Jahres-Wirtschaftspressekonferenz der AMK am 19. Mai 2014 in Köln erläuterte Kirk Mangels, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK), Mannheim, die Zahlen der Küchenbranche für das Jahr 2013 mit. Er betonte, dass die aktuell veröffentlichten Wirtschaftsdaten sich ausschließlich auf die Küchenindustrie beziehen und die genannten Umsätze Industrieumsätze sind. Die Erhebung wurde gemeinsam mit den Partnerverbänden VdDK (Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie, Herford) und dem Hausgeräte-Fachverband im ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V., Frankfurt) durchgeführt, die GfK, Nürnberg, steuerte ebenfalls Zahlenmaterial bei. Die Struktur der Datenerhebung, der Datenplausibilisierung und -komplettierung ist zum fünften Mal unverändert, so dass Trends klar erkennbar, und die volkswirtschaftliche Relevanz der Branche deutlich wird. „Wir können die deutsche Küchenindustrie qualitativ wie quantitativ zuverlässig beschreiben.“
Küchenindustrie 2013: Verhaltenes Jahr mit Rekordumsatz
Die deutsche Küchenindustrie erwirtschaftete im Jahr 2013 einen Gesamtumsatz in Höhe von 10,04 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,99 Mrd. Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 0,05 Mrd. Euro oder 0,5% im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat der Gesamtumsatz der Hersteller von Küchenmöbeln, Elektro-/Einbaugeräten, Spülen und Zubehör ein neues Rekordniveau erreicht, das Wachstum hat sich aber verlangsamt, denn die Umsatzsteigerung von 2011 auf 2012 betrug 3,4% oder 0,33 Mrd. Euro.
Inland
Der Gesamtumsatz der Küchenindustrie in Deutschland lag 2013 bei 6,03 Mrd. Euro (Vorjahr 5,95 Mrd. Euro). Das Wachstum im Inland ist damit von 5,4% (0,31 Mrd. Euro) in 2012 auf 1,3% (0,08 Mrd. Euro) in 2013 zurückgegangen. Das Inlandsgeschäft ist weiterhin geprägt durch eine positive Konsumneigung auf hohem Niveau.
Export
Die deutschen Hersteller von Küchenmöbeln, Elektro-/Einbaugeräten sowie Spülen und Küchenzubehör garantierten, dass die deutsche Küchenbranche auch im Ausland als die leistungsfähigste der Welt wahrgenommen werde. Das 2012 notierte Export-Umsatzvolumen von 4,04 Mrd. Euro konnte nicht gehalten werden. Betrug das Wachstum in 2012 noch 0,6%, so ging der Export-Umsatz 2013 um -0,7% zurück auf 4,01 Mrd. Euro und ist damit auf dem Stand des Jahres 2011.
Kirk Mangels beobachtet diese Spätfolgen der Finanz- und Wirtschaftskrise nach wie vor in vielen Auslandsmärkten, in deren Folge langjährig führende Küchen-Exportmärkte, wie etwa Spanien, Italien, Griechenland, Portugal, aber auch die Niederlande eingebrochen sind. Allerdings zeichne sich eine Stabilisierung ab. Positiver entwickelten sich außerhalb von Deutschland die Märkte in Großbritannien, Österreich, Schweiz und mittlerweile, wenn auch mit Abstrichen, wieder in Frankreich.
Laut Kirk Mangels wird China für deutsche Küchen Jahr für Jahr ein wichtigerer Absatzmarkt. Gerade bei der einkommensstärkeren Kundschaft seien moderne Einbauküchen europäischer Prägung ein Statussymbol. Da im internationalen Vergleich aber heute noch 90% der chinesischen Bevölkerung als arm gelten, kommt dies aktuell noch vor allem im Projektgeschäft zu tragen. Ähnlich positiv sieht die AMK die Situation auch in Russland im Jahr 2013, allerdings etwas getrübt durch die aktuellen außenpolitischen Umstände rund um den Ukrainekonflikt, was aber natürlich nur den Ausblick, nicht aber das Berichtsjahr betreffe.
Ausblick
„Positiv wird sich der weitere Anstieg bei den Genehmigungszahlen im deutschen Wohnungsbau auswirken. Eine anhaltende „Flucht in die Sachwerte“, wie wir sie in den Vorjahren beobachtet hatten, lässt sich allerdings nicht mehr eindeutig ableiten“, so Kirk Mangels in seinem Ausblick auf die Entwicklung im laufenden Jahr.
„Für den Export erwarten wir eine kleine Trendwende in 2014. In Ländern wie Österreich, Großbritannien und Frankreich ist das Bruttoinlandsprodukt des Jahres 2013 als Langfrist-Indikator leicht positiv. In den südeuropäischen Ländern und in den Niederlanden hat sich der Rückgang in 2013 wenigstens stark abgeschwächt. Dennoch bleiben zahlreiche Volkswirtschaften in Europa angeschlagen, mit einer schnellen Erholung auf ein Niveau von vor der Krise ist nicht zu rechnen. Trotzdem sehen wir die nächste Zukunft positiv und die Branche auf dem richtigen Weg.“ Die AMK gehe davon aus, dass die Küchenindustrie im Jahr 2014 wieder leicht wachsen werde und der nun überschrittene Umsatz von 10 Mrd. Euro kein einmaliges Erlebnis bleiben werde.
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