Im Geschäftsjahr 2020 (1. Januar bis 31. Dezember) hat die Miele Gruppe 4,5 Mrd. Euro Umsatz erzielt, das sind 6,5 Prozent mehr als 2019. Das Ergebnis sei vor allem vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie sehr zufriedenstellend. Als Ausgleich für die Corona-bedingten Belastungen haben alle Beschäftigten weltweit im Dezember eine freiwillige Sonderzahlung von 40 Prozent eines Monatsentgeltes erhalten.
„Dank unserer starken Marke, einem hochwertigen Produktangebot und dem nachdrücklichen Ausbau der digitalen Vermarktung ist es dennoch gelungen, den Vorjahresumsatz deutlich zu übertreffen. Diesen Kurs werden wir fortsetzen und weiter forcieren“, so die Geschäftsleitung des weltweit führenden Premiumanbieters für Haus- und Gewerbegeräte.
Überdurchschnittliches Wachstum in Deutschland
1,33 Mrd. Euro Umsatz erzielte Miele in Deutschland. Dies entspricht einem Plus von 8,8 Prozent und macht 29,5 Prozent vom Gesamtumsatz aus. Starke Zuwächse gab es darüber hinaus in den umsatzstarken europäischen Nachbarmärkten wie Benelux, Frankreich, Österreich und der Schweiz – aber etwa auch in den aufstrebenden Ländern Osteuropas und insbesondere in China. In anderen wichtigen Märkten konnte das Geschäft trotz schwerer Beeinträchtigungen durch die weiterhin alarmierende Ausbreitung von Covid-19 etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden, darunter die USA und Großbritannien. Unter den Vertriebskanälen hat sich vor allem der Online-Umsatz positiv entwickelt.
Hausgeräte sorgen für Rückenwind
Unter den wechselhaften Vorzeichen der Pandemie glich auch der Geschäftsverlauf der Miele Gruppe der sprichwörtlichen Fahrt mit der Achterbahn: mit einem vielversprechenden Jahresauftakt, dann deutlichen Einbrüchen von März bis Mai, starken Nachholeffekten im Sommer und einer herausragenden zweiten Jahreshälfte. Eine ausgeprägte Sonderkonjunktur bei den Hausgeräten hat hier für kräftigen Rückenwind gesorgt: Die Menschen mussten – und müssen – viel mehr Zeit zu Hause verbringen, und anstatt Geld etwa für Reisen und Restaurants auszugeben, haben sie in ihre vier Wände investiert.
Bei den Kühl- und Gefriergeräten prägt der Corona-bedingte Mehrbedarf nach längerfristiger und zuverlässiger Vorratshaltung das Bild. In der Küche profitiert Miele darüber hinaus von der herausragenden Performance und den exklusiven smarten Features der aktuellen Einbaugeräte-Generation 7000 sowie der Geschirrspüler G 7000. Auch mit seinem weiter aufgewerteten Wäschepflege-Portfolio konnte Miele im Markt weiter zulegen.
Wegen der historisch hohen Verkaufszahlen – und weil im Frühjahr mehrwöchige Produktionsstopps nicht zu vermeiden waren – produzieren die Werke jetzt mit sehr hoher Auslastung. Zum Teil werden Sonderschichten gefahren und Kapazitäten dauerhaft aufgestockt. Dennoch sind bei den Waschmaschinen, Trocknern und Geschirrspülern, je nach Modell, Lieferzeiten von mehr als sechs Wochen derzeit nicht zu vermeiden. Miele setzt weiterhin alles daran, die Wartezeiten möglichst gering zu halten und Lieferrückstände abzubauen, und steht hierzu auch im permanenten Austausch mit dem Handel.
Ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie
Zugleich zeigt sich einmal mehr, dass vertrauenswürdige Marken und vorbildliche Qualität auch und gerade in Zeiten der Verunsicherung bei den Kundinnen und Kunden hoch im Kurs stehen. Hieran anknüpfend, legt Miele einen strategischen Fokus von hoher Priorität auf den ambitionierten weiteren Ausbau der Nachhaltigkeitsstrategie. In einem ersten Schritt wird die Gruppe im Jahr 2021 über alle Standorte hinweg Klimaneutralität erreichen, und zwar bezogen auf die eigenen Emissionen („Scope 1“) sowie die Emissionen der Energielieferanten („Scope 2“).
Wachstum durch neue Geschäftsfelder
Um zusätzliches Innovations- und Wachstumspotenzial zu erschließen, forciert Miele eine mehrgleisige Strategie. Zur Unterstützung des Stammgeschäfts beteiligt sich der Konzern über die Miele Venture Capital GmbH an vielversprechenden Start-ups, etwa mit Blick auf smarte Services rund um das Geräteprogramm oder zur Unterstützung der (digitalen) Vermarktung. Ein aktuelles Beispiel ist die innovative Rezepte-App KptnCook, wo Miele, wie in dieser Woche bekanntgegeben, jetzt die Mehrheit der Anteile übernommen hat. KptnCook gilt als eines der wachstumsstärksten Angebote seiner Art im deutschsprachigen Raum und setzt nun mit Nachdruck auf weitere Internationalisierung.
Zudem hat sich Miele im Berichtsjahr organisatorisch neu aufgestellt. Planmäßig gestartet sind eigenständig agierende Business Units für die Bereiche Wäschepflege, Kochen, Geschirrspülen, Kühlen/Gefrieren, Kleingeräte (z. B. Staubsauger, Kaffeevollautomaten), Service sowie Professional. Eine achte Business Unit („New Growth Factory“) erschließt neue Geschäftsfelder und bündelt zukunftsträchtige Miele-Töchter wie den Gourmet- Lieferservice MChef und den Vertical-Farming-Spezialisten Agrilution.
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