Mit einem Umsatz von 946,2 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 2,5 Prozent oder 22,8 Millionen Euro entspricht, realisierte Nobilia im Jahr 2014 zum 14. Mal in Folge ein konstantes Umsatzwachstum und konnte so seine Position des Marktführers weiter ausbauen. Parallel dazu wuchs auch die Belegschaft auf 2636 Mitarbeiter. Produktions- bzw. volumenmäßig stehen knapp 600.000 Küchenkommissionen hinter diesem Umsatz, was arbeitstäglich rund 2700 Kommissionen entspricht.
„Wir haben etwa 5,95 Mio. Schränke und etwa 1,45 Mio. Arbeitsplatten produziert, wodurch die beiden Werke, die im Zweischichtbetrieb arbeiten, bis zur Grenze ihrer technischen Leistungsfähigkeit ausgelastet waren“, so Dr. Günther Scheipermeier als Moderator seiner letzten Bilanzpressekonferenz in Verl, bevor er sich, wie Werner Stickling bereits vor ihm, endgültig aus dem operativen Geschäft zurückzieht, und im Aufsichtsrat des Unternehmens aktiv wird. Umso erfreulicher ist es für den 66-jährigen Manager, seine aktive Zeit im operativen Geschäft mit einem erneuten positiven Geschäftsverlauf abzuschließen.
Im Inland realisierte Nobilia im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz in Höhe von 573,8 Mio. Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 2,1 Prozent oder 11,9 Mio. Euro entspricht. Die Marktanteile des größten Küchenmöbelherstellers Deutschlands am Inlandsmarkt betragen lt. GfK unverändert etwa 30 Prozent und das sowohl in der Mengen- wie auch in der Wertbetrachtung. Der langfristige Erfolg des Unternehmens aus Verl verdeutlicht sich auch in der Analyse von dessen Präsenz in den einzelnen Vertriebswegen von 2006 bis 2014. „Neben kleineren Rückgängen im Bereich Mitnahme/SB haben wir ein kräftiges Wachstum bei den Einrichtungshäusern, 38,1 Prozent, und eine Verdoppelung des Marktanteils bei den Küchenspezialisten, 27 Prozent, erzielt“, zog Dr. Günther Scheipermeier Bilanz. Bei Nobilia wuchs der Durchschnittspreis von 3.601 Euro im Jahr 2000 auf 6.446 Euro in 2014, und liegt damit seit 2012 über dem Marktniveau liegt.
Export – 40-Prozent-Marke fast erreicht
Mit dem Auslandumsatz von 372,5 Mio. Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von drei Prozent bzw. von 11,0 Mio. Euro entspricht, beläuft sich die Exportquote des Küchenmöbelherstellers für 2014 auf gut 38 Prozent des Gesamtumsatzes. Der bedeutendste Absatzmarkt ist nach wie vor Frankreich mit einem Anteil von 41 Prozent. In Belgien erwirtschafte Nobilia 15 Prozent seines Exportumsatzes. Österreich trug mit 14 Prozent Anteil zum Exportumsatz des Verler Unternehmens bei. Während der Anteil Spaniens am Exportumsatz leicht um einen Prozentpunkt gesteigert werden konnte, drei Prozent, lagen der Absatz in die Niederlande, fünf Prozent, die Schweiz, drei Prozent, nach Schweden, zwei Prozent, Großbritannien, drei Prozent, und in die sonstigen Länder, acht Prozent, auf dem Vorjahresniveau. Das gilt auch für das China-Geschäft, drei Prozent, wo Nobilia aktiv das Objektgeschäft betreibt.
Unternehmensgruppe
Der Kernbereich des Unternehmens, die Produktion von Küchen am Standort Verl und deren Vertrieb an den Handel weltweit, wurde in den letzten Jahren von Nobilia durch verschiedene Formen des Einzelhandels im Ausland ergänzt, um dort Absatzkanäle für die wachsenden Produktionskapazitäten in Verl aufzubauen bzw. zu sichern. In Schweden und England betreibt das Unternehmen eigene Studios. In Belgien besteht eine Beteiligung an einer Handelskette und in Frankreich ist Nobilia Minderheitsgesellschafter einer Franchise-Organisation mit etwa 300 Studios.
„Für die Ermittlung des Umsatzes der Unternehmensgruppe“, so erläuterte Dr. Günther Scheipermeier, seien zum einen die Innenumsätze zu eliminieren und zum anderen die Beteiligungsverhältnisse zu berücksichtigen. Unter Beachtung dieser Grundsätze ergibt sich ein Umsatz der Unternehmensgruppe von 1.031,4 Mio. Euro, was einer Steigerung von 28,3 Mio. Euro oder 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 1.003,1 Mio. Euro entspricht. Damit habe man das Überschreiten der 1-Milliarden-Euro-Hürde einmal mehr untermauert.
Investitionen in heute und morgen
„Insgesamt haben wir bei Abschreibungen von etwa 31,6 Mio. Euro Investitionen in einer Größenordnung von 55,1 Mio. Euro getätigt“, so Dr. Günther Scheipermeier. Teile des Investitionsvolumens flossen in zusätzliche Kapazitäten der Teilefertigung im Werk Kaunitz, in das im April in Betrieb genommene neue Hochregallager sowie in die Erneuerung veralteter Zugmaschinen und Auflieger.
Da das Stamm-Werk am Standort Verl-Sürenheide mit rund 16.200 Schränken täglich bereits seit einigen Jahren an der Kapazitätsgrenze arbeitet und Erweiterungsmöglichkeiten nicht mehr möglich sind, konzentriert Nobilia seine Neu- und Erweiterungsinvestitionen auf das Werk Kaunitz. Hier, wo derzeit pro Tag 11.000 Schränke produziert werden, sollen die Kapazitäten sukzessive auf 18.000 Schränke ausgebaut werden.
Zudem sei man gerade dabei, den Produktionsstandort Verl-Kaunitz um ein 250.000 Quadratmeter großes Gelände zu erweitern, um die Weiterentwicklung der Produktionskapazitäten mittel- und längerfristig sicherzustellen. Nach Eingang der Genehmigung und dem Abschluss des Grundstückskaufs plant Nobilia, das neue Grundstück in etwa drei Jahren zu bebauen.
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