Bei der Skinrock AG ist der Name Programm. Die mit dem Bündner Jungunternehmerpreis ausgezeichnete Firma verarbeitet Natursteine zu hauchdünnen Furnieren, die an eine Haut aus Felsen erinnern und leicht zu verarbeiten sind. Jetzt nimmt Skinrock den Weltmarkt ins Visier. Mit der Beteiligung der österreichischen WFH GmbH von Peter Wiesinger hat sich das Unternehmen das erforderliche Kapital für die ehrgeizige Zielsetzung gesichert. Das Beteiligungsunternehmen mit Schwerpunkt Immobilienentwicklung hat sich mit rund 3,2 Millionen SF (knapp 3 Mio. Euro) an der Skinrock AG beteiligt und ist damit zu einem wichtigen Aktionär geworden.
Die großformatigen, nur wenige Millimeter starken, extrem leichten und biegsamen Steinplatten sind leicht zu verarbeiten und sowohl als Bodenbelag, Wand- und Fassadenverkleidung als auch im Küchen- und Möbelbau einsetzbar. Schon jetzt liefert Skinrock von Brasilien bis Neuseeland in mehr als 20 Länder.
„Ein drei Quadratmeter großes Skinrock-Paneel hat knapp neun Kilo Gewicht und kann von einem Menschen ohne Anstrengung getragen werden. Ist Skinrock verbaut, ist es von einer massiven Steinplatte nicht zu unterscheiden“, umreißt Aktionär Peter Wiesinger die Vorteile der Naturstein-Furniere gegenüber dem klassischen Steinbau. „Deshalb sehe ich für Skinrock auch enormes Potenzial in der Architektur sowie im Küchen- und Möbelbau.“
Produziert wird derzeit in zwei Werken in Indien und Malaysia. In Indien hat Skinrock-Gründer Ueli Stiffler 2010 auf einer Natursteinmesse erstmals beobachtet, wie hauchdünne Steinschichten von einem massiven Steinblock abgezogen werden. Noch vor Ort besiegelte er die Zusammenarbeit mit dem Produzenten, 2011 gründet er Skinrock India, 2013 die Skinrock AG in Saas im Prättigau (Kanton Graubünden) und 2017 schließlich in Malaysia eine zweite Produktionsstätte. Dort und im indischen Werk fertigen 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die aus vier Schichten bestehenden Skinrock-Paneele. Dabei wird zuerst eine faserverstärkte Harzmischung auf eine glatte, aber offenporige Steinoberfläche aufgetragen. In weiteren Verarbeitungsschritten folgen zuerst eine dünne Glasfaserfolie und schließlich eine Grundierung.
Werden diese drei Schichten nach dem Trocknen vom Natursteinblock abgezogen, verbinden sich diese mit einer dünnen – etwa 0,5 bis 1,0 Millimeter starken – Gesteinsschicht. Dadurch entsteht als Endprodukt ein Natursteinpaneel mit 1,5 bis maximal 3 Millimeter Materialdicke, das pro Quadratmeter nur rund 2,8 Kilogramm wiegt.
Zertifiziertes Multitalent
Geliefert wird Skinrock üblicherweise in den Formaten 600 x 1.200 Millimeter und 1.200 x 2.500 Millimeter. Aber auch Übergrößen können bestellt werden. Verarbeitet werden 20 Gesteinsdekore von Naturschiefer über Marmor bis Quarzit. Skinrock ist auf Herz und Nieren geprüft und verfügt neben einem Konformitätszertifikat auch über eine Brandschutzprüfung, ist auf Frost- und Tausalzbeständigkeit getestet und hat seine Wasserdampfdiffusion bestätigen lassen.
„Das erlaubt den Einsatz an Häuserfassaden ebenso wie in Innen- und Sanitärräumen oder im Möbelbau“, betont Skinrock-Gründer und -CEO Ueli Stiffler. Referenzprojekte sind etwa die Fassade der Seilbahnstation der Klosters-Madrisa Bergbahnen AG sowie verschiedenste Hotel- und Privathausprojekte auf der ganzen Welt. Dabei punktet Skinrock immer wieder mit der verblüffend einfachen Handhabung und Verarbeitung.
„Weil unsere Natursteinplatten für verschiedenste Untergründe geeignet sind, kann etwa ein Badezimmer binnen eines Tages komplett neu verlegt oder saniert werden“, ergänzt der Unternehmensgründer. So können im Falle einer Sanierung die bestehenden Boden- und Wandfliesen einfach mit Skinrock überklebt werden.
Entscheidender Vorsprung am Weltmarkt
Mit der Beteiligung von Peter Wiesingers WFH GmbH verfügt Skinrock nunmehr über genügend Kapital, um sich am Weltmarkt weiter zu etablieren. Dabei hat sich das Unternehmen – gegenüber allfälligen regional agierenden Mitbewerbern – einen entscheidenden Vorsprung gesichert. „Wir haben unsere Produktionskapazitäten so weit ausgebaut und auch entsprechende Verträge mit Steinbrüchen geschlossen, um auch bei Großprojekten weltweit lieferfähig zu sein“, betont Peter Wiesinger. Rund 500.000 m2 Skinrock könne man pro Jahr liefern. Pläne für weitere Produktionsstätten in Europa und auf anderen Kontinenten seien bereits sehr konkret. Schon jetzt ist Skinrock im DACH-Raum über Fachhändler und Baumärkte erhältlich.
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