Das Geschäftsjahr 2022/2023 der EGGER Gruppe war geprägt von einem schwierigen konjunkturellen Umfeld. Steigende Zinsen, die hohe Inflationsrate, rückläufige Neubauzahlen, schwankende Rohstoff- und Energiemärkte sowie geopolitischen Unsicherheiten beeinflussten die Geschäftsentwicklung merklich. Trotz dieser Herausforderungen konnte das Unternehmen mit seinen weltweit 11.000 Mitarbeitern eine stabile Entwicklung verzeichnen. Der gruppenweite Umsatz betrug 4,45 Mrd. EUR, was einem Anstieg von 5,1 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Das EBITDA belief sich auf 602,5 Mio. EUR, jedoch verzeichnete es einen Rückgang um 31,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Die EBITDA-Marge lag bei 13,5 % (20,7 % im Vorjahr).Die Eigenkapitalquote der Unternehmensgruppe zeigt sich mit 45,9 %, weiterhin auf hohem Niveau.
Unterschiedliche Entwicklungen in den Produktbereichen
Die Entwicklung in den einzelnen Produktbereichen fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr unterschiedlich aus. Der Bereich Decorative Products (Produkte für den Möbel- und Innenausbau) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/2023 einen unkonsolidierten Umsatz von 3.783,4 Mio. EUR (+8,9 % zum Vorjahr).
Die Division Flooring Products liegt mit einem unkonsolidierten Umsatz von 511,1 Mio. EUR um +0,8 % ebenfalls leicht über dem Vorjahr.
In beiden Produktbereichen erklären sich die Umsatzzuwächse im Wesentlichen durch die kostenbedingten Preissteigerungen.
In der Division Building Products (Bauprodukte wie OSB und Schnittholz) fiel der unkonsolidierte Umsatz um –18,7 % auf 434,8 Mio. EUR. Das Marktumfeld für Bauprodukte ist aufgrund der rückläufigen Neubauwirtschaft herausfordernd
Als einen bedeutenden Wachstums-Meilenstein sieht das Unternehmen in der Mehrheitsbeteiligung am italienischen Holzwerkstoffhersteller SAIB, wodurch das 21. Werk der EGGER Gruppe in Caorso (Italien) entstand.
Investitionen in Nachhaltigkeit:
Über die Jahre hinweg setzt Egger auf eine nachhaltige Produktion und investierte im Geschäftsjahr 2022/2023 insgesamt 540,6 Mio. EUR in Projekte, die die Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energie, optimierte Logistik und weitere Veredelungskapazitäten fördern. Schon jetzt stammen 65 % des von EGGER eingesetzten Holzes aus Recycling oder Nebenprodukten industrieller Holzbearbeitungsschritte, wie Hackschnitzel oder Sägespäne. 70 % der eingesetzten Energie werden aus erneuerbaren Quellen bezogen. Der Holzwerkstoffhersteller verfolgt die Zielsetzung, beide Anteile künftig noch weiter zu steigern.
Ausblick 2023/2024:
Der Ausblick für das kommende Geschäftsjahr ist gedämpft, da die anhaltende Krise in der Ukraine, volatilen Energie- und Rohstoffmärkte, hohe Inflation in wichtigen Absatzregionen, geopolitische Krisen und die Herausforderungen des Klimawandels die gesamtwirtschaftliche Situation beeinflussen. Trotzdem ist das Unternehmen zuversichtlich, dass die strategische Ausrichtung auf langfristiges Wachstum, Produktvielfalt, Marktdiversifizierung und Nachhaltigkeit es ermöglichen wird, die kommenden Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.
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