Die Alno AG, Pfullendorf, hat die Impuls Küchen GmbH, Brilon, an die Steinhoff Möbel Holding GmbH, Brunn am Gebirge, Österreich, verkauft, so die Alno AG in einer Ad hoc-Mitteilung vom 30.05.2015. Die Gruppe hatte schon 2003 die zweite Briloner Alno-Tochter, puris-Bad, mit übernommen.
Mit dem Verkauf habe die Alno AG den nächsten Schritt in ihrer Neuausrichtung abgeschlossen. Die entsprechenden Verträge seien unterzeichnet worden. Auch der Aufsichtsrat hat der Transaktion zugestimmt. Der Besitzwechsel erfolge vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamtes zum 30. Juni 2015. Liefer- und Serviceverträge sichern bis zum 31. Dezember 2015 den Betriebsübergang. Alle rund 227 Mitarbeiter der Impuls Küchen GmbH werden vom neuen Besitzer übernommen. Darüber hinaus werden die Alno AG und die Steinhoff Gruppe langfristig strategisch zusammenarbeiten, heißt es in der Ad hoc-Meldung weiter. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Alno AG kämpft seit dem Börsengang 1995 mit Problemen. Bis auf wenige Ausnahmen hat die Gruppe seitdem jedes Jahr unterm Strich Verluste eingefahren. Die Übernahme der AFP Küchen AG hatte Alno 2014 ein gutes operatives Ergebnis ermöglicht. Doch im ersten Quartal 2015 lag der Verlust vor Steuern und Zinsen bei 10,2 Millionen Euro. Positive Sondereffekte gebe es in diesem Jahr nicht.
Mit der aktuellen Transaktion unternimmt die Alno AG nun einen weiteren wichtigen Schritt in ihrer strategischen Neuausrichtung: Die nun verbleibenden inländischen Marken Alno, Wellmann und Pino können, so das Unternehmen, nach dem Verkauf der Impuls Küchen GmbH im Heimatmarkt eindeutiger positioniert werden. Starke Überschneidungen fallen künftig weg. Durch die somit erfolgte Verringerung der Komplexität werde auch die Kostenstruktur flexibler und damit effizienter. Des weiteren werde damit auch die Abhängigkeit vom wettbewerbsintensiven deutschen Markt nach der Akquisition der AFP Küchen im vergangenen Jahr weiter verringert.
Von der geplanten, langfristigen Zusammenarbeit mit der Steinhoff Gruppe verspricht man sich bei Alno eine bessere Auslastung der verbleibenden Werke sowie Skaleneffekte in Einkauf und Produktion. Max Müller, CEO der Alno AG, beschreibt die Transaktion für beide Seiten als Win-Win-Situation: Die Steinhoff Gruppe könne ihre eigenen strategischen Ziele schneller angehen, während Alno mit der Restrukturierung des Unternehmens einen entscheidenden Schritt vorankomme. Zudem seien mit der Transaktion alle Arbeitsplätze bei Impuls gesichert.
Des weiteren werden mit dem Verkauf deutlich liquide Mittel freigesetzt, die zum einen für das laufende Working Capital eingesetzt werden sollen und mit denen zum anderen sowohl die Neuausrichtung im Inland als auch die internationale Wachstumsstrategie weiter vorangetrieben werden soll. Dies gelte insbesondere für Asien und das europäische Ausland. Hier insbesondere für das Anfang dieses Jahres gestartete Joint Venture mit der "Pervaya Mebel'naya Fabrica" ("1mf"), einem der größten Möbelhersteller Russlands mit Sitz in St. Petersburg. Neben dem Verkauf von Impuls gehören auch die Gründung des Joint-Venture in Russland und die jüngst erfolgte Kapitalerhöhung durch den chinesischen Partner Nature zu den Meilensteinen in der Neuausrichtung der Alno AG. Gerade diese Verbindung werde, so verspricht man sich bei Alno, dem Unternehmen in der nahen Zukunft bedeutende neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen.
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