Nach einem Umsatzplus von 26 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro im Vorjahr gelang es dem innovativen Familienunternehmen trotz des herausfordernden konjunkturellen Umfelds auch im Jahr 2022 weiter zu wachsen. Mit einem Umsatzplus von 10 Prozent auf 1,5 Millarden Euro und einem Auslandsanteil von 74 Prozent startet das Unternehmen in das Geschäftsjahr 2023.
Zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben weltweit 8000 Mitarbeiter/innen. Das Investitionsvolumen der Gruppe lag bei 125 Millionen Euro.
Bei jeder Bilanzpressekonferenz mit dabei ist Dr. Hettich, der die Unternehmensgruppe in vierter Generation repräsentiert. In seinen einleitenden Worten versäumt es der sympathische Unternehmer nicht, an den am 30.Juli 2022 verstorbenen Erwin Hettich zu erinnern, der am 30. Juli 2022 mit 89 Jahren verstarb und die marketing- und vertriebsstrategische Ausrichtung der Gruppe über 3 Jahrzehnte maßgeblich gestaltet hatte.
„Neben unserem etablierten Markt in Deutschland mit Fertigungsstätten in Ostwestffalen, Falkenberg, Berlin und Balingen werden insbesondere die internationalen Märkte für uns immer wichtiger“, betont Sacha Groß, Geschäftsführer der Hettich Gruppe. Dort setzt das global agierende Unternehmen mittlerweile 74 Prozent unseres Umsatzes um. Fertigungen in Spanien, Tschechien, Indien, China und Malaysia unterstreichen den internationalen Ansatz. „Mit unseren Vertriebsgesellschaften in 24 Ländern, sind wir immer bei unseren Kunden vor Ort“, unterstreicht Sacha Groß die Kundenorientiertheit des Unternehmens, die nicht zuletzt durch eine Umsatzsteigerung auf 1,5 Milliarden Euro bestätigt wird. „Unsere weltweit 8000 Kollegen und Kolleginnen haben dies durch ihre enorme Flexibilität möglich gemacht“. 2022 war für Hettich erneut ein spannendes und wechselhaftes Geschäftsjahr, resümiert Sascha Groß.
Insbesondere der hohe Kostendruck stellte das Unternehmen vor Herausforderungen. „Waren es in den letzten Jahren die hohen Material- und Logistikkosten, sind es mittlerweile die Inflation, die hohen Energiekosten, aber auch die hohen Tarifabschlüsse, die einen enormen Kostendruck auf uns auswirken“, beschreibt er die Lage. Man spüre, dass nicht nur in der eigenen Fertigung, sondern auch bei der Beschaffung von Rohstoffen, Komponenten und Dienstleistungen.
Vorbereitet auf Gasengpässe
Einer dieser elementaren Rohstoff ist Gas. „Es ist uns sehr wichtig, uns für eine eventuelle Gasknappheit vorzubereiten, um auch in solch herausfordernden Zeiten ein zuverlässiger und transparenter Partner für unsere Kunden zu bleiben“, bestätigt Sascha Groß. „Natürlich begrüßen wir, dass die Bundesregierung die Unternehmen durch Preisbremsen entlasten möchte.“ Ob und in welcher Form Hettich in Deutschland die beschlossenen Strom- und Gaspreisbremsen überhaupt nutzen kann, ist derzeit nicht absehbar. Der Grund hierfür liegt in der komplexen Ausgestaltung der Preisbremsen.
Sollte es aufgrund einer Mangellage zu Gasengpässen kommen, ist die Hettich Gruppe vorbereitet. „Dies sei jedoch mit wesentlich höheren Kosten verbunden. So können als Alternativen zum Gasbedarf im Fertigungsprozess sowohl Flüssiggas als auch elektrische Energie eingesetzt werden. Unterstützen sollen zudem Verfahren für die Energieeinsparung und -rückgewinnung, da diese besonders nachhaltig sind. Zudem habe man die eigene ökologisch nachhaltige Versorgung via Photovoltaik deutlich ausgebaut, allerdings könne dies nur einen geringen Teil der Versorgung absichern.
Das Familienunternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt an seinen Standorten klimaneutral zu werden, Ressourcen zu schonen und die Energieeffizienz zu erhöhen sowie die Recyclingfähigkeit der eigenen Produkte weiter zu optimieren.
Weltweite Vernetzung und Spaß bei der Arbeit
8000 Kollegen weltweit, davon 3800 in Deutschland von denen alleine 3000 in Ostwestfalen tätig sind sowie 4.200 Mitarbeiter im Ausland“, haben zu der erfolgreichen Entwicklung der Hettich-Gruppe beigetragen“, betont Jana Schönfeld, Geschäftsführerin der Hettich Holding. Die „Kollegen-stärksten“ Standorte außerhalb Deutschlands seien inzwischen Indien und China, was mit dem zunehmenden Aufbau der dortigen Produktionskapazitäten zusammenhänge.
„Wir haben die letzten Monate genutzt, uns standortübergreifend noch stärker zu vernetzen, gemeinsam auf neue Ideen zu kommen, unsere Prozesse übergreifend zu verbessern und vor allem gemeinsam Spaß an der Arbeit zu haben“, freut sich Schönfeld.
Handeln für ein lebenswertes Morgen
Wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer, gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung zu verbinden, ist das langfristige Ziel der Unternehmensstrategie der Hettich Gruppe. „Wir wollen mit unserem heutigen Tun sicherstellen, dass es für uns alle ein lebenswertes Morgen gibt“, informiert Schönfeld. Im Sinne der sozialen Verantwortung sorgt sich das Familienunternehmen um seine Kollegen. Gesundes Arbeiten und Arbeitssicherheit nehmen weiterhin einen hohen Stellenwert ein.
Zudem engagiert sich Hettich für eine gerechte und gebildete Gesellschaft. „Wir fördern die ehrenamtlichen Aktivitäten unserer Kolleginnen und Kollegen weltweit, verbessern die Artenvielfalt an unseren Standorten, engagieren uns lokal für soziale Projekte und knüpfen früh Kontakte mit jungen Menschen, um sie für einen Berufseinstieg bei uns zu begeistern“, betont Jana Schönfeld. Mit der Ausbildung junger Menschen investieren wir in die Zukunft der nächsten Generation und in unsere Zukunft als Unternehmensgruppe betont die dynamische Geschäftsführerin. Hettich bildete derzeit 212 Auszubildenden aus. Im kommenden Sommer sollen 91 neue Auszubildende hinzukommen. Sie alle sind der Teil des Start-up-Unternehmens Hettich Education Academy. Hier erhalten sie neben dem Absolvieren eines Ausbildungsplans die Möglichkeit von Anfang an unternehmerisch mitarbeiten zu können und Verantwortung für ein Unternehmen zu übernehmen, als auch eigene Projekte mit eigenen Budgets zu realisieren.
Investitionen in die Zukunft
Seit der Gründung im Jahr 1888 hat sich das Familienunternehmen Hettich stetig weiterentwickelt. Auch in vierter Generation agiert das Unternehmen innovativ und wächst immer weiter. So hat die Hettich Gruppe im letzten Jahr 125 Millionen Euro in neue Produkte, Infrastrukturprojekte, Gebäude, Anlagen, Software für die Digitalisierung, aber auch in Kapazitätserweiterungen investiert.„ Das ist die bisher höchste Investitionssumme, die wir bei Hettich in einem Geschäftsjahr getätigt haben“, betont Sascha Groß. Als Beispiel nannte er den Bau der neuen mehr als 23.000 Quadratmeter großen Multifunktions-Produktionshalle in Kirchlengern. Bereits Mitte des Jahres sollen die ersten Produkte vom Band laufen. Auch dieses Gebäude werde die Vorgaben der Energieeinsparungsverordnung deutlich übertreffen.
Auch in Indien und China habe man die Produktionsanlagen erweitert und fertige nach bewährtem deutschen Qualitätsstandard made by Hettich.
Lesen Sie den vollständigen Artikel in Ausgabe 1/23 unseres Fachmagazins küche + architektur.
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