Der Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel hat im Jahr 2022 den Umsatz des Vorjahres um rund 8 Prozent übertroffen und wird aller Voraussicht nach mit rund 35,3 Milliarden Euro Jahresbruttoumsatz auf hohem Niveau bleiben.
Dies ergibt sich aus Hochrechnungen auf Basis der ersten zehn Monate 2022 nach Werten des BVDM in Abstimmung mit dem IFH Köln. Für das erste Halbjahr 2023 erwartet der Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) eine stabile Nachfrage. Besonders positiv habe sich der Bereich Polstermöbel entwickelt, der den Büro- und Küchenmarkt als Wachstumstreiber abgelöst hat, der Matratzenbereich muss geringfügige Verluste hinnehmen.
Polstermöbel als stärkster Wachstumstreiber
Die Umsatzentwicklung zeigte sich in 2022 in fast allen Hauptwarengruppen – bis auf Matratzen – äußerst positiv. Stärkster Wachstumstreiber mit einem Umsatzwachstum von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr waren die Polstermöbel. Der Küchenhandel schließt 2022 mit einem Wachstum von rund 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab, bei Büromöbeln konnte der Umsatz um 6 Prozent gesteigert werden. Im Bereich der Garten- und sonstige Wohnmöbel gab es im letzten Jahr eine Trendwende: War dieser Bereich noch 2021 rückläufig, so konnte im letzten Jahr ein Zuwachs über 8 Prozent verzeichnet werden. Dem gegenüber stehen Umsatzeinbußen von rund 5 Prozent bei der Hauptwarengruppe Matratzen.
Der Möbel- und Küchenhandel profitierte in 2022 erneut vom Homing- und Homeoffice-Trend. Die Menschen legten nach wie vor großen Wert auf Wohnlichkeit und Gemütlichkeit und investierten eher in ein behagliches Zuhause als beispielsweise in den Tourismus.
Der Trend zum Homeoffice ist spätestens seit 2022 in unserer Gesellschaft etabliert und ein fester Bestandteil der Arbeitswelt. Dies spiegelte sich auch in der nach wie vor erhöhten Nachfrage für Büromöbel wider. Büromöbel, die sich in den vorhandenen Wohnraum integrieren lassen und flexibel nach ergonomischen Gesichtspunkten einsetzbar sind, waren dementsprechend stark gefragt. Der Umsatz in diesem Bereich nahm zwar weiterhin um 6 Prozent zu, allerdings nicht mehr so stark wie 2021 (10 Prozent).
Bildquelle: IFH Köln
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