Laut Feststellung des Konzern- und des Jahresabschlusses der Alno AG durch den Aufsichtsrat erzielte die Alno Gruppe zum Ende des Jahres 2013 einen Umsatz von 395,1 Mio.Euro . Das entspricht einem Rückgang von 11,5Prozent gegenüber dem Vorjahr (446,3 Mio. Euro). Der Absatz litt insgesamt immer noch an den Folgen der Restrukturierung und der außerordentlichen Preiserhöhung in 2012. Auch die schwache Marktentwicklung im Sommer vergangenen Jahres wirkte sich nachteilig aus. Die Effekte aus dem Umsatzrückgang konnten zum Teil durch entsprechende Maßnahmen wie Personalabbau oder Reduzierung der Basiskosten kompensiert werden. Das EBITDA lag mit 5,5 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (14,0 Mio. Euro). Positiv entwickelte sich im Jahr 2013 dagegen das EBIT, das um knapp 34 Prozent auf 1,2 Mio. Euro anstieg (2012: 0,9 Mio. Euro). Das Konzernergebnis 2013 betrug nach Ertragssteuern -10,7 Mio. Euro nach -1,4 Mio. Euro im Vorjahr. In 2012 war unter anderem ein Einmaleffekt aus einem Forderungsverzicht in Höhe von 8,9 Mio. Euro realisiert worden.
Maßnahmen zur Verbesserung der operativen Marge
Zu den wesentlichen operativen Verbesserungen gehören die Verlagerung der Produktion von Bauteilen von Bad Salzuflen in die Alno- bzw. Wellmann-Werke in Pfullendorf und Enger sowie der Personalabbau am Standort Enger im April vergangenen Jahres (um 75 Mitarbeiter). Dazu habe man in 2013 teils erhebliche Investitionen in unsere Produktionsanlagen und -maschinen an allen vier deutschen Standorten getätigt. Dies garantiere höchste Flexibilität, verringere zudem die Materialkosten und verbessere insgesamt die Kostenstruktur, so Manfred Scholz, COO der Alno AG. Dies zeigt sich auch in der weiter verbesserten Rohertragsquote von 44,5 Prozent in 2013 gegenüber 42,3Prozent im Jahr 2012.
Stärkung des Vertriebs
Investitiert hat die Alno AG zudem in die Internationalisierung. Sie gründete in China ein weiteres Joint Venture, um die Marke Wellmann in eigenen Küchenstudios auf dem chinesischen Markt zu positionieren. Desweiteren eröffnete Alno USA einen neuen Showroom in Miami, Florida. In der Schweiz wurden ebenfalls neue Küchenstudios eröffnet. Wie Ralph Bestgen, CSO der Alno AG komme man mit der Internationalisierung gut voran. Das sehe man auch in der Umsatzverteilung. So betrug das Umsatzplus inklusive Österreich, dessen Markt nahezu ausschließlich von einem deutschen Verband bedient wird, im Ausland rund 1,4 Mio. Euro (+1,1Prozent). Im übrigen Ausland (ohne Österreich) stieg der Umsatz um 7,5 Mio. Euro (= +8Prozent), während der Umsatz im Inland 2013 gesunken ist. Man sehe dem kommenden Jahr positiv entgegen, da man den Umsatz zum Jahresende bei den Marken Wellmann und Alno gesteigert und einen Marktanteil von 14Prozent in Deutschland erreicht habe. Per Ende Februar stieg der Wert auf 15 Prozent. Das zeigt sich auch im ersten Quartal 2014. Per März konnte ein Plus im Auftragsvolumen in Höhe von 10Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verzeichnet werden.
Verbesserung der Finanzstruktur
Die im Mai 2013 begebene Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 45,0 Mio. Euro sowie eine neue Factoringfinanzierung in Höhe von 8,0 Mio. Euro haben die Finanzstruktur verbessert. Der Anteil kurzfristiger Verbindlichkeiten an den Gesamtschulden ist so von 84,3Prozent (2012) auf 54,6Prozent in 2013 gesunken. Die Finanzaufwendungen konnten um 2,9 Mio. Euro gegenüber 2012 verringert werden. Das Finanzergebnis lag in 2013 mit -8,4 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (-2,1 Mio. Euro), da 2012 ein Einmaleffekt aus einem Forderungsverzicht in Höhe von 8,9 Mio. Euro realisiert wurde. Ipek Demirtas, CFO der Alno AG, definierte die Fortschritte in einem ausgewogeneren Verhältnis zwischen kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten und eine Senkung der Finanzaufwendungen. Jetzt setze man noch den letzten Baustein des Finanzierungskonzeptes um – die Aufnahme neuer Kontokorrentkreditlinien oder anderer Finanzierungsmöglichkeiten.
Ausblick 2014 – Positive Effekte erwartet
Für das Jahr 2014 erwartet der Vorsstand einen Umsatz zwischen 580 und 600 Mio. Euro. Duch die Übernahme der AFG Küchen AG erhofft man sich weitere positive Effekte. Unter anderem zusätzliches Absatzpotential in der Schweiz durch die Erweiterung des Produktprogramms im Premium- und Einstiegssegment bei der Marke Piatti sowie die Internationalisierung der Marke Forster Schweizer Stahlküchen. Das Unternehmen wird zudem durch das etablierte Vertriebsnetz in der Schweiz mit 80 Küchenstudios profitieren. Die Abhängigkeit vom wettbewerbsintensiven deutschen Markt wird durch ein verstärktes margenträchtiges Exportgeschäft deutlich verringert. Insgesamt wird durch diese Maßnahmen die Ertragskraft der Alno Gruppe nachhaltig gestärkt. So erwartet der Vorstand ein EBITDA von 20 bis 25 Mio. Euro für 2014. In den prognostizierten Geschäftszahlen sind die Sondereffekte aus der Übernahme der AFG Küchen AG enthalten. Die erwarteten Skaleneffekte (full year effect) von 15 bis 20 Mio. Euro erwartet die Alno AG wie bereits angekündigt ab 2015. Als weitere positive Anzeichen für ein verbessertes Geschäftsjahr 2014 sind die Effekte aus der Kaufpreisallokation zu nennen, die bereits erstmalig im Konzernabschluss zum 31. März 2014 berücksichtigt werden. Sie werden die Bilanzstruktur, und da besonders das Eigenkapital, deutlich verbessern.
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