„2012 war operativ ein sehr gutes Jahr für die BSH. Wir konnten unsere führende Marktposition weiter ausbauen. Das zeigt, dass wir mit der Strategie, uns auf die Wachstumsmärkte, Innovationen und Nachhaltigkeit zu konzentrieren, auf dem richtigen Weg sind“, so Dr. Kurt-Ludwig Gutberlet, Vorsitzender der Geschäftsführung der BSH, auf der Jahrespressekonferenz in München. Es war im übrigen die letzte Presseknferenz des sympathischen Managers. Bereits zum 1. Juli 2013 wird Dr. Karsten Ottenberg, die Nachfolge als Vorsitzender der BSH-Geschäftsführung antreten .
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH für das abgelaufene Geschäftsjahr erneut Rekordzahlen vorlegen. Die gute Geschäftsentwicklung führte 2012 zu einer sehr soliden Bilanz. Der Konzernumsatz wuchs um 1,5 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis stieg um rund 25 Prozent auf 466 Millionen Euro. Das EBIT verbesserte sich um 5,6 Prozent auf 683 Millionen Euro. Eine erfreuliche Entwicklung zeigte auch der operative Cashflow. Weltweit schuf Konzern im vergangenen Jahr rund 700 zusätzliche Stellen. Im Geschäftsjahr 2012 hatte die BSH einen klaren Fokus auf ihre Wachstumsmärkte gelegt – insbesondere auf die Region Asien/Pazifik. Der Umsatz in China wuchs um sechs Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Sehr positiv entwickelten sich auch die USA ,+19,5 Prozent, Russland +12,9 Prozent und Großbritannien, +8,2 Prozent. In Deutschland legte der Umsatz im gleichen Zeitraum um 4,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zu. Anders in den europäischen Krisenstaaten und der Türkei. Hier musste der Konzern gegenüber dem Vorjahr Einbußen in Kauf nehmen.
In Summe zeigt sich die BSH stabil aufgestellt und konnte ihren Umsatz in den vergangenen acht Jahren insgesamt um über ein Drittel steigern. Hinter den globalen Zahlen verbergen sich strukturelle Veränderungen und große länderspezifische Unterschiede: Während beispielsweise China, +326 Prozent, Russland, +156 Prozent oder Polen, +97 Prozent, seit 2005 zum Teil dreistellige Zuwachsraten erzielten, entwickelten sich in diesem Zeitraum die Märkte in Europa und den USA deutlich moderater.
Langfristige Finanzierung gesichert
Die BSH nutzte in den vergangenen zwei Geschäftsjahren das günstige Zinsniveau, um ihre Liquidität langfristig zu sichern. „Das ist uns hervorragend gelungen, zum Beispiel durch die Emission von zwei Anleihen in China“, erklärte Finanz-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Johannes Närger. Mit einer Liquiditätsreserve von 1,4 Milliarden Euro (Stand: 31.12.2012) hat der Konzern eine solide Basis für weiteres Wachstum geschaffen.
Demografischer Wandel als Herausforderung
Das Durchschnittsalter der BSH-Mitarbeiter hat sich allein in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren von 41,2 auf 42,3 Jahre erhöht. Dadurch entstehen neue Anforderungen, zum Beispiel beim Gesundheitsmanagement, bei der Arbeitsergonomie oder beim Wissenstransfer zwischen den Generationen. Deshalb hat der Konzern seine Diversity-Aktivitäten stark erweitert und fördert ein gesundheits- und wettbewerbsgerechtes Arbeitsumfeld.
Wesentliche Erfolgsfaktoren
Insbesondere die kleinen Hausgeräte, die sogenannten Consumer Products, haben 2012 mit einem Umsatzplus von 6 Prozent überproportional zum Unternehmenswachstum beigetragen. Wesentliche Treiber in diesem Segment sind unter anderem das Heißgetränkesystem Tassimo, beutellose Staubsauger und der Bereich Speisezubereitung. In den kommenden Jahren will die BSH ihre Position in Europa bei Consumer Products weiter stärken und kommt damit gut voran: Im ersten Halbjahr 2013 hat sich der Bereich mit deutlich zweistelligem Wachstum sehr positiv entwickelt. Die Übernahme des polnischen Herstellers für kleine Hausgeräte Zelmer S.A. Anfang 2013 wird diese Entwicklung vor allem in Mittel- und Osteuropa noch weiter stärken.
Vier Millionen supereffiziente Geräte Verkauft
Ihr starkes Marken- und Produktportfolio und den Bereich Ressourceneffizienz baut die BSH konsequent aus. 2012 verkaufte das Unternehmen alleine in Europa rund vier Millionen Geräte aus seinem Supereffizienz-Portfolio – das sind ausschließlich Geräte der besten Energieeffizienzklassen. Der Absatz hat sich damit gegenüber 2009 ungefähr verdoppelt. Man werde weiterhin alles tun, um innovative Technologien in immer mehr Hausgeräten verfügbar zu machen. Darüber hinaus engagiere man sich im Konzern weiterhin für die Verwirklichung intelligenter Anreizsysteme, um die Energiewende zu realisieren.
Verhalten optimistisch für 2013
Als globales Unternehmen setzt die BSH auch auf strategische Expansion in den Wachstumsmärkten. Im Frühjahr 2013 hat die BSH im indischen Chennai mit dem Bau einer Hausgerätefabrik begonnen. Ab 2014 werden dort circa 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Auch für China, den größten Markt Asiens, erwartet der Hausgerätehersteller nach einem Marktrückgang vor allem im ersten Halbjahr 2012 für das laufende Geschäftsjahr wieder eine positive Entwicklung. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Bereiche Einbau und Geschirrspüler. Die Eurokrise und das Vordrängen asiatischer und türkischer Wettbewerber werden das Marktgeschehen in Europa weiter prägen. Die BSH blickt dennoch auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurück und will die Zielmarke von über zehn Milliarden Euro Umsatz bis Ende 2013 erreichen. Für das Geschäftsjahr 2013 erwartet der Hausgerätehersteller ein leichtes globales Umsatzwachstum.
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