Der Holzwerkstoffhersteller Egger hat die geplante Umsatzsteigerung von 10 Prozent im Geschäftsjahr Mai 2012/April 2013 erreicht. Steigende Rohstoffpreise und die europäische Staatsschuldenkrise bleiben weiterhin Herausforderungen. Auch für das Geschäftsjahr 2013/2014 ist das Unternehmen zuversichtlich und investiert in die bestehenden Werke. Der vorläufige Gruppenumsatz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2012/2013 beträgt rund 2,2 Mrd. Euro. (2011/12: 2,0 Mrd. Euro) und das trotz der Krisen einiger europäischer Länder und der problematischen Ressourcenverknappung bei Holz. Dem Geschäftsjahr 2013/2014 steht die Egger-Geschäftsführung verhalten optimistisch gegenüber. Eventuelle Risiken sieht das Management in der der Staatsschuldenkrise im Euroraum sowie in der schlechten Entwicklung auf den Arbeitsmärkten könnte in einigen Mitgliedsstaaten der EU die Binnennachfrage weiter schwächen.
Was den DACH-Raum als auch Osteuropa anbelangt, geht das unternehmen aufgrund der positiveren gesamtwirtschaftlichen Prognosen von einer stabilen Marktentwicklung aus, wenn auch auf unterschiedlichem Niveau in den einzelnen Ländern. In Großbritannien rechnet man mit leichtem Zuwachs, während für Südeuropa eine stagnierende bis rückläufige Entwicklung zu erwarten ist.Langfristig drohende Auswirkungen der Schuldenkrise für die Holzwerkstoffindustrie sind einerseits eine gebremste Nachfrage durch den sinkenden Wohlstand in Europa und andererseits eine weitere Konsolidierung bei Lieferanten, Logistik, Industrie, Handel und Produzenten.
Der drohenden Ressourcenverknappung und den Preissteigerungen bei sämtlichen Rohstoffen begegnet Egger mit gezielten Konzepten. Durch die Rückwärtsintegration mit eigenen Forstbewirtschaftungsgesellschaften, eigenen Biomassekraftwerken und eigener Leimproduktion verschafft sich das Unternehmen eine größere Unabhängigkeit von den Rohstoffmärkten. Zentral ist für Egger das Ziel der kaskadischen Nutzung von Holz, indem es erst stofflich und dann thermisch verwertet wird. Das nicht zuletzt durch die Energiewende vorangetriebene Nachfragewachstum nach Holz sowie steigende Transportkosten erweisen sich als Herausforderung. Da der Absatz von Holzwerkstoffen über eine weite Distanz wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll ist, wird der Standort der Werke noch bedeutsamer, weil.
In seine insgesamt 17 Werke investiert der Holzwerkstoffhersteller im Geschäftsjahr 2013/2014 kontinuierlich weiter. So werden im kommenden Geschäftsjahr zwei neue Beschichtungs- und Veredelungsanlagen an den Standorten St. Johann (AT) und Brilon (DE) zur Herstellung von melaminharzbeschichteten Platten mit tiefen Oberflächenstrukturen und einseitigen oder beidseitigen Synchronporen sowie von Kompaktplatten in Betrieb gehen. Das Werk in Gifhorn (DE) wird mithilfe einer neuen Schichtstoffanlage, die die Herstellung von Hochglanzschichtstoffen ermöglicht, die Gesamtkapazität um 6 Mio. m2 auf 33 Mio. m2 steigern sowie 20 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Am Standort Unterradlberg (AT) optimiert künftig eine Pressenvorwärmung die Produktionsgeschwindigkeit. Die beträchtlichen Investitionen in die neue Leimanlage in Hexham (UK) und eine Biomasseanlage in Radauti (RO) verstehen sich wiederum als Teil des umfassenden Rohstoff- und Energiekonzepts der Egger-Gruppe.
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