Das Geschäftsjahr 2020/2021 schließt die Gruppe mit 3,08 Mrd. Euro Umsatz ab.
„Wir freuen uns natürlich über das positive Jahresergebnis. Es ist zum einen der Sonderkonjunktur, aber auch unserer raschen und umfassenden Sofortmaßnahmen zu Beginn der Pandemie geschuldet“, erklärt Thomas Leissing, Sprecher der Gruppenleitung und verantwortlich für Finanzen, Verwaltung und Logistik.
Insgesamt kann die Gruppe für das Geschäftsjahr 2020 / 2021 eine deutliche Entwicklung seiner wesentlichen Kennzahlen berichten: Die Gruppe erwirtschaftete einen Umsatz von 3.082,8 Mio. Euro (+8,9 % zum Vorjahr) und ein EBITDA von 622,3 Mio. Euro (+46,6% zum Vorjahr). Die EBITDA-Marge liegt bei 20,2 Prozent (Vorjahr 15,0 %), die Eigenkapitalquote bei 42,0 Prozent (Vorjahr 37,9 %).
Steigende Nachfrage & Kapazitätserweiterungen
Der Holzwerkstoffhersteller führt die anhaltend hohe Nachfrage auf den mit den Pandemie-Schutzmaßnahmen und Lockdowns einhergehenden Cocooning-Effekt zurück, also die massiv verstärkten Konsuminvestitionen in das eigene Zuhause. „Der Boom von Möbeln, Böden und Bauprodukten ist sehr erfreulich für unsere Branche, stellt uns aber auch vor große Herausforderungen. Wir bedanken uns daher ausdrücklich bei unseren rund 10.400 Mitarbeitern, die in diesem herausfordernden Geschäftsjahr zu diesen Ergebnissen und zu einem neuen Höchststand der Produktionsmenge von 9,6 Mio. m3 Holzwerkstoffe und Schnittholz beigetragen haben“, kommentiert Walter Schiegl, Egger Gruppenleitung Produktion & Technik.
Ein Meilenstein im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Inbetriebnahme des 20. Produktionsstandorts in Lexington, NC (USA) – des ersten Werks in Nordamerika. Trotz der erschwerten Bedingungen und der anhaltenden Sondersituation, konnte das Werk planmäßig im September 2020 in Betrieb gehen.
Nach Pandemie-bedingten Auswirkungen zu Beginn des Geschäftsjahres erlebte Egger ab Sommer 2020 in fast allen Märkten eine stark ansteigende Nachfrage, die sich bis heute auf einem außergewöhnlich hohen Niveau hält. „Die hohe Nachfrage vor allem aus den Bereichen Handel, Handwerk und Möbelindustrie ist nach wie vor Realität, trotz Lockdowns in nahezu gesamt Europa. Dazu kommt, dass es bereits vor der Pandemie einen deutlichen Rückstau an Bauvorhaben in vielen Teilen Europas gab“, beschreibt Ulrich Bühler, Egger Gruppenleitung Vertrieb & Marketing, die Situation.
Weltweites Wachstum in fast allen Märkten
Die Division Decorative Products Mitte hat im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 930,4 Mio. EUR (+4,9 % zum Vorjahr) erwirtschaftet. Wachstum verzeichnete auch die stark von der Pandemie betroffene Division Decorative Products West, die mit 690,9 Mio. Euro ein Umsatzwachstum in Höhe von um 4,2 Prozent erzielte. Mit einem Plus von 10,8 Prozent stieg der Umsatz der Division Decorative Products Ost auf 981,8 Mio. Euro. Positiv entwickelte sich in dieser Division vor allem das neue Werk in Biskupiec (PL). Die jüngste Division Decorative Products Americas erhöhte den Umsatz um +32,0 Prozent auf 181,2 Mio. Euro. Hierin sind neben dem argentinischen Standort Concordia bereits Umsätze in Nordamerika durch das neueste Werk in Lexington, NC (USA) enthalten. Starkes Wachstum verzeichnete das Unternehmen auch in der Devision Flooring Products (+25,3 %) und dem Segment Sonstiges (+16,0 %).
Unterschiedlich fiel dagegen die Ertragsentwicklung in den einzelnen Divisionen aus. Im Mai 2020 waren, bedingt durch die Corona-Pandemie, durchwegs geringere Ergebnisse zu verzeichnen. Besonders betroffen war die Division Decorative Products West. In Summe konnten alle Divisionen, mit Ausnahme der Division Decorative Products Americas durch hohe Anlaufkosten für den Standort Lexington, NC (US), die Ergebnisse des Vorjahres übertreffen.
Herausforderungen in der Rohstoffversorgung
Die für Egger wesentlichen Rohstoffpreise entwickelten sich zu Beginn des Geschäftsjahres 2020/2021 zuerst fallend, doch durch die global gestörten Warenströme seit Januar 2021 teilweise stark steigend. Da die Rohstoff- und Energiekosten einen wesentlichen Anteil der Gesamtkosten einnehmen, hat die Sicherung und ständige Verbesserung der Verfügbarkeit sowie die Beobachtung der Preisentwicklung höchste Priorität.
Optimistischer Ausblick für 2021/2022
Eine Vorausschau fällt aktuell mangels verlässlicher Prognosen zur Pandemie-Entwicklung und zu etwaigen weiteren Lockdown-Maßnahmen schwer. Trotz dieser Unsicherheiten geht man bei Egger von einer weiterhin positiven Entwicklung im Geschäftsjahr 2021/2022 aus. „Wir rechnen mit einer weiterhin hohen marktseitigen Nachfrage und werden unter Vollauslastung unserer Kapazitäten unsere Kunden maximal bedienen“, so die Egger Gruppenleitung.
Wenngleich manche der Produktions- und Absatzmärkte sich derzeit noch in der Krise befinden, zeichnet sich eine steigende Nachfrage in nahezu allen Märkten und mit allen Produktbereichen ab. Größere Unsicherheiten können von der weiteren Entwicklung der lokal nun unterschiedlich zu erwartenden Auswirkungen der Corona-Pandemie, von den Auswirkungen des Brexits, der politischen Situation im Nahen Osten und in der Türkei, der Währungs- bzw. Inflations- und Wirtschaftsentwicklung in Argentinien und dem Handelsstreit zwischen den USA und China und dessen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft ausgehen.
Auch die Entwicklung der Rohstoffmärkte, und hier vor allem die derzeitige Verknappung bei Chemieprodukten, stellen weiterhin ein Risiko dar. Diesem wirkt Egger jedoch mit der Inbetriebnahme von zusätzlichen Veredelungskapazitäten und Investitionen zur Verbesserung der Rohstoff- und Energiesituation sowie mit ständiger Optimierung des Materialeinsatzes und der Kostenstruktur entgegen.
Sämtliche Detailinformationen zum Geschäftsjahr 2020/2021 können im Jahresfinanzbericht unter http://www.egger.com/credit-relations nachvollzogen werden.
Weitere Informationen zur Rohstoffbeschaffung sowie zu allen weiteren wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen können auch im Nachhaltigkeitsbericht (nichtfinanzielle Erklärung) der EGGER Gruppe unter http://www.egger.com/nachhaltigkeit eingesehen werden.
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