Mit einem Umsatz von 1.018,4 Mio. Euro erreichte und übertraf Nobilia in 2015 erstmalig die Umsatzmilliarde, so die Unternehmensleitung heute in Verl auf der alljährlichen Bilanzpressekonferenz. Das bedeutet eine Steigerung des Umsatzes aus dem Vorjahr (946,2 Mio. Euro) um 7,6 % (72,2 Mio. Euro). Damit habe nobilia seine herausragende Stellung als Marktführer in Deutschland nachhaltig bestätigt und seine dominierende Stellung in Europa weiter ausbauen können. Rund 630.000 Küchenkommissionen im Verlauf des Jahres 2015 bzw. über 2.870 Kommissionen arbeitstäglich stehen hinter diesem Umsatz. Von 2.636 Personen Ende 2014 stieg die Anzahl der Mitarbeiter um 159 Personen auf jetzt 2.795.
Wie in den Jahren zuvor wurde der Umsatzanstieg primär von dem Geschäft mit Holzteilen getragen. Es sind im Jahr 2015 über 6,3 Mio. Schränke und mehr als 1,5 Mio. Arbeitsplatten produziert worden. In etwa konstant verlief der Handel mit den Elektrogeräten, der ungefähr die Hälfte der Kommissionen betrifft. Im Exportgeschäft gelang es, zunehmend auch die ausländischen Kunden von den logistischen Vorteilen – die komplette Kommission aus einer Hand – zu überzeugen.
Nobilia im Inlandsmarkt
Der Inlandsumsatz lag in 2015 mit 591,1 Mio. Euro um 17,3 Mio. Euro (3,0 %) über dem Wert des Jahres 2014 von 573,8 Mio. Euro. Damit trug das Inlandsgeschäft mit etwa einem Viertel zum absoluten Umsatzwachstum von 72,2 Mio. Euro bei. Die Marktanteile am Inlandsmarkt betragen hinsichtlich Menge und Wert lt. GfK unverändert knapp 30 %. In der langfristigen Betrachtung der GfK-Zahlen wird deutlich, dass der Vertriebsweg über die Einrichtungshäuser mit einem Marktanteil Nobilias von 38 % unverändert der wichtigste des Unternehmens ist. Im Bereich der Küchenspezialisten konnte Nobilia den Marktanteil seit dem Jahr 2005 von 11,9 % auf jetzt 25,2 % steigern.
Der Durchschnittspreis für Küchen ist bei Nobilia von € 3.601 Euro im Jahr 2000 auf 6.523 Euro in 2015 gestiegen und liegt seit fünf Jahren sogar über dem Marktniveau. Am Markt stiegen die Durchschnittspreise in diesem Zeitraum von 4.505 Euro auf 6.446 Euro. Dies zeige, dass Nobilia sich parallel zur Entwicklung des Marktes orientiert hat und die Marktpreisentwicklung letztlich bei einem eigenen Marktanteil von knapp 30 % entscheidend mit beeinflusst habe.
Export
Mit einem Exportumsatz von 427,3 Mio. Euro im Jahr 2015 wurde das Vorjahr (372,5 Mio. Euro) um 54,8 Mio. Euro (14,7 %) übertroffen. Die Exportquote liegt mit 42 % über dem Vorjahreswert von 39 %. Nobilia beliefert inzwischen weltweit über 80 Exportmärkte – Tendenz steigend. Sowohl in absoluten als auch in relativen Zahlen war Frankreich 2015 mit 42 % der stärkste Auslandsmarkt, gefolgt von den Märkten in Belgien mit 14 % und Österreich mit 12 % Anteil am Gesamtexport.
Unternehmensgruppe
Der Kernbereich des Unternehmens, die Produktion von Küchen in Verl und deren Vertrieb an den Handel weltweit, ist in den letzten Jahren ausschließlich im Ausland durch verschiedene Formen des Einzelhandels ergänzt worden. In Schweden und England betreibt Nobilia Küchenstudios in eigener Verantwortung, in Belgien besteht eine Beteiligung an einer Handelskette, die am Markt mit den Vertriebslinien èggo und kitchen-market operiert. Zudem ist Nobilia Mehrheitsgesellschafter einer Franchise-Organisation mit weltweit etwa 350 Studios, die insbesondere mit den Vertriebsschienen Ixina, Cuisine Plus und Cuisines Références arbeitet.
Für die Ermittlung des Umsatzes der Unternehmensgruppe werden die Innenumsätze eliminiert (konsolidiert), die Beteiligungsverhältnisse berücksichtigt (quotisiert) und bei der Franchise-Organisation gehen nur die Franchisegebühren und nicht die Verkaufserlöse in die Ermittlung ein, danach betrug der Umsatz der Unternehmensgruppe 1.149,8 Mio. Euro, 118,4 Mio. Euro (11,5 %) mehr als 2014 (1.031,4 Mio. Euro).
Produktion und Investitionen
Bei Abschreibungen von 35,6 Mio. Euro sind im Jahr 2015 68,7 Mio. Euro investiert bzw. aktiviert worden.
Technischer Schwerpunkt der Investitionen im Werk Sürenheide war die Erneuerung veralteter Aggregate sowie die Optimierung vorhandener Fertigungsabläufe und damit verbundener Prozesse. Im Werk Kaunitz wurden zusätzliche Kapazitäten in der Teilefertigung aufgebaut und zwei neue Fertigungsstraßen in Betrieb genommen, die Produktionshallen wurden für ein Lager für Korpusmaterial und für Halbformatplatten sowie ein hoch automatisiertes Logistikzentrum für Zubehörmaterialien erweitert. In beiden Werken war die Einführung des Klappenbeschlags Aventos mit umfangreichen Investitionen verbunden. Zur Absicherung und zur weiteren Verbesserung der Produktqualität ist eine neue Technologie zur automatisierten Qualitätskontrolle der Frontmaterialien entwickelt worden. Die übrigen Investitionen betreffen den Bereich EDV/IT sowie den Fuhrpark, für den 26 neue Zugmaschinen und 58 neue Auflieger angeschafft worden sind.
Ausblick 2016
Für 2016 ist das Ziel von Nobilia, den Weg des kontinuierlichen Wachstums fortzusetzen. Wegen des bereits erreichten hohen Niveaus sei das Wachstumspotenzial am Inlandsmarkt mittel- bis langfristig begrenzt, was das Exportgeschäft zum wesentlichen Wachstumstreiber in den nächsten Jahren mache.
Man erwarte, dass das weiterhin hohe Niveau der Anschaffungsneigung, die geringen Kapitalmarktrenditen und die gute Beschäftigungssituation sich positiv auf das Inlandsgeschäft auswirken werden. Die Kernmärkte in Europa werden sich voraussichtlich positiv entwickeln. Es bleibe aber abzuwarten, inwiefern weltweit lokale Krisen Auswirkungen auf einzelne Märkte, insbesondere Exportmärkte haben werden. www.nobilia.de
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