Eggerzum 2022 – „Die Welt schmeckt anders“
„Die Entwicklungszyklen im Dekorbereich sind kürzer geworden“, weiß Klaus Monhoff, der für das Dekor- und Designmanagement der Egger Group verantwortlich zeichnet, aus Erfahrung. „Aus diesem Grund sprechen wir auch nicht mehr über Trends, sondern von „Future Directions“, von Richtungen, die die Zukunft bestimmen“, gibt er auf der Eggerzum 2022 bekannt.
Zwischen „Old Normal“ & „New Normal“
Nach nunmehr drei Jahren Corona und den damit verbundenen Ups and Downs wissen die Menschen nicht mehr so recht, in welche Richtung die Fahrt eigentlich geht. Um die derzeitige Situation zu beschreiben, orientiert sich der langjährige Trendscout Klaus Monhoff an einer Aussage des Zukunftsinstituts, Frankfurt:
„Die Welt schmeckt anders.“ „Wir befinden uns derzeit also in einem Übergangszeitraum, der durch die Pandemie eine Beschleunigung erfahren hat und auch die Verantwortung für die nachfolgende Generation bekommt“, beschreibt er die derzeitige Situation und konkretisiert, indem er seinen Zuhörern einen Einblick in die Entwicklung von Megatrends gibt. Pandemiebedingt habe sich für die Menschen auf dem Weg zwischen dem „Old Normal“ und dem „New Normal“ vieles verändert.
„Next Level“-Megatrends – „Besser ist das neue Mehr“
Davon bleiben auch die Megatrends nicht unbeeinflusst, beobachtet Klaus Monhoff. So erfahren wir mittlerweile eine wirklich gelebte Nachhaltigkeit, die sowohl die Werte der Unternehmen als auch die persönlichen Werte präge. Das schlage sich auch in dem Konsumentenverhalten nieder. Aus dieser Entwicklung heraus entstand die „Glokalisierung“, eine Kombination von Lokalisierung und Globalisierung. Auch die Individualisierung habe eine Veränderung erfahren. Hier sei der soziale Aspekt wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Qualität habe einen höheren Stellenwert errungen als die Vielfalt. Ganz nach dem Motto: „Besser ist das neue Mehr“ gehe es darum, sein Sortiment zu optimieren und dabei auch die Verfügbarkeit zu gewährleisten. Auch das Multidimensionale habe sich durchgesetzt. Und letztendlich mache der Blick in die Zukunft auf die Generation A deutlich, dass diese sehr agil und damit noch flexibler sein werde und deshalb Modularität einen noch höheren Stellenwert in ihrer Einrichtung beimessen werde.
Zukunft gestalten
Die Antwort auf diese Entwicklungen sei die Suche nach sinnvollen Verbindungen, die das Leben, die Menschen und auch Produkte agiler und damit beständiger für die Zukunft machen. „Künftig sollen Produkte, Möbel und Materialien den Wandel ermöglichen und mitgestalten, um diese Übergänge zu gestalten“, betont der erfahrene Design-Manager. Ein allgegenwärtiges Beispiel für diesen Wandel ist das Home Office. Die technischen Möglichkeiten und die Bereitschaft für das Arbeiten zuhause sind gegeben. Doch ein adäquates Homeoffice erfordere mehr als nur einen Sekretär in der letzten freien Ecke der Wohnung.
Flexible Wohnwelten durch Modularität
„Langfristig müssen Übergänge geschaffen werden, die Optik und auch Funktionalität vieler Produkte und Möbel neu definieren. Sprachen wir in den vergangenen Jahren noch vom „Mix+Match“, so kommt jetzt auch eine modulare Gestaltung ins Spiel“, so der Design-Spezialist. Einzelmöbel oder Möbelelemente werden nicht nur multifunktional, sondern zeigen sich zunehmend einfarbig, in zurückhaltenden und flexiblen Materialien gestaltet, die dann Seite an Seite zusammengefügt werden. So entsteht neuer Spielraum für persönliche Collagen in der Inneneinrichtung, die offen bleiben für Anpassungen.
Aber auch die Oberflächenbeschaffenheit von Fronten und Arbeitsplatten trägt zu einer größeren Funktionalität bei. „Matte Oberflächen nehmen heute in einigen Bereichen weit über 70 Prozent ein. Dieser Trend hätte sich ohne die Anti-Finger-Print-Beschichtung so nie durchgesetzt“, zeigt sich Klaus Monhoff überzeugt. „Die Nachfrage nach matten Oberflächen umfasst mittlerweile nicht nur Unidekore, sondern auch Holzdesigns. Hier zeigt sich der Wunsch nach Wohnlichkeit und Wertigkeit“, beobachtet der Trendscout. Klaus Monhoff befindet sich im kontinuierlichen Austausch mit internationalen Märkten. „Die meisten Trends kommen eigentlich aus Europa. Dieses Mal lässt sich mit „natural luxury“ ein Trend erkennen, der von Asien nach Europa einfließt. Unter natural luxury verstehen sich Möbelkreationen die schwarze Designs auf elegante Weise mit Holz verbinden, Marmordekore bilden eine spannende Symbiose mit messing- oder goldfarbigen Elementen.
Zurückhaltend, emotional, flexibel, luxuriös
Die Basis dafür bilden vier Design-Richtungen: Silent solid colours: Die Farbwahrnehmung verändert sich durch zunehmend natürlichere Farbpigmente oder die Rückbesinnung auf Originalfarben von Materialien. Für eine multifunktionale Einrichtungswelt müssen die Unifarben der Zukunft aber auch flexibel sein. Die Silent Solid Colours zeigen sich weich und wandelbar, trotzdem hochwertig und wirkungsvoll. Emotional elements: Hier präsentieren sich markante Holzdekore oder auch lebhafte Steine. Diese bilden aktuell noch das Stück Natur, das man sich in moderner Kombination mit neutralen Unis oder Schwarz ins Zuhause holt. Flexible elements sind die neuen Klassiker, die mit einer eher zurückhaltenden Natürlichkeit in flexiblen Einrichtungen beständiger sind. Ihre natürliche Ruhe gestaltet komplette Möbel oder Möbelelemente, die sich unkompliziert in die individuelle Vorstellung einer Einrichtung einfügen lassen. Luxury elements repräsentieren die Kombination dunkler Eleganz und metallischer Wärme, die wertige und exklusive Akzente setzt. Sie gestalten Übergänge zu einem Hauch von Luxus, der über Accessoires wie Griffe, Armaturen, Geräte oder auch Leuchten in Räume gebracht wird.
Wer die Möglichkeit hatte, sich auf der Eggerzum 2022 umzusehen, konnte sich an der pfiffigen und sehr ansprechenden dekorübergreifenden Darstellung modularer Einrichtungsszenarien durchaus begeistern. „Dabei sind die Einzelelemente grundsätzlich in einer Farbe gestaltet und erfahren keine, wie bislang üblich, Vermischung mehr“, erläutert Klaus Monhoff den neuen Designanspruch. Aber was wäre das schönste Dekor ohne die entsprechende Oberfläche?
Nachhaltiges Design, das überzeugt
Egger ist der erste Holzwerkstoffhersteller, der Synchronporen-Oberflächen mit matter Lackierung und Anti-Fingerprint Eigenschaft auf einem nachhaltigen Holzwerkstoff kombiniert. Das Ergebnis, Perfect-Sense Feelwood und Texture, begeisterte Kunden bereits bei der Einführung zur Eggerzum 2021. In diesem Jahr präsentiert der kreative Holzwerkstoffhersteller neue matt-lackierte Oberflächenvarianten sowie zusätzliche Dekore. Da die Vorzüge der PerfectSense Feelwood und Texture Lackplatten das internationale Publikum 2021 überzeugten, „… möchten wir nun mit neuen matt-lackierten Oberflächenvarianten und einer erweiterten Dekorauswahl an diesen Erfolg anknüpfen“, so Klaus Monhoff. Die samt-matte Perfect Sense-Oberfläche hat sich am Markt mehr als gut etabliert. Doch versteht es das Unternehmen immer, seine Produkte noch weiter zu toppen. Dabei spielt eine prozessübergreifende Nachhaltigkeit grundsätzlich eine wesentliche Rolle: „Folierte Fronten, lassen sich am Ende eines Produktlebenszyklusses letztendlich nur noch termisch verwerten oder man muss einen Weg finden, um die Folie vom Spanplattenträger zu trennen. Anders unser neues Produkt „Texture matt“, bei dem wir die Anti-Fingerprint-Eigenschaft auf einem Spanplattenträger umsetzen, d. h. es handelt sich um eine ganz normale Spanplatte in Kombination mit Papier, das imprägniert und lackiert wird und das sich am Ende eines Poduktlebenszyklusses wieder stofflich verwerten lässt“, erläutert Klaus Monhoff. Das Interesse der möbelherstellenden Industrie sei durchaus groß, betont unser Gastgeber. „Mit dieser Lacktechnologie haben wir zudem die Möglichkeit, die Holzpore mit Antifingerprint Beschichtung auf schwarzer Basis umsetzen zu können. Wir können diese Technologie also auch bei Holzdekoren einsetzen mit Synchronpore und tiefen Oberflächen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist eine sehr geringe Reflektion, die zu einem ultramatten Ergebnis führt.“ Mit den PerfectSense Texture Lackplatten zeigt Egger den angesagten Matt-Look auf einem kosteneffizienten Spanträger.
Lesen Sie den volständigen Artikel in Ausgabe 1/22 unseres Fachmagazins küche + architektur…
Auch interessant dazu:
Anzeige