Die deutsche Möbelindustrie hat im Jahr 2014 besser abgeschnitten, als vermutet, so Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des VDM, anlässlich der Pressekonferenz zur imm cologne / LivingKitchen 2015. Wurde ursprünglich eine schwarzen Null prognostiziert, so rechne man jetzt, nach allen vorliegenden Zahlen und Erkenntnissen, mit einem Umsatzplus von rund 1,5 Prozent für das Gesamtjahr. Damit konnte ein Teil des deutlichen Rückgangs im Jahr 2013 (-3,7 Prozent) wieder aufgeholt werden. Für 2015 erwarte man ebenfalls eine leicht positive wirtschaftliche Entwicklung mit einem weiteren kleinen Wachstum zwischen 1 und 2 Prozent.
Im Inland rechne der VDM mit einer leicht höheren Nachfrage, da die positiven Bauzahlen der vergangenen Jahre zeitverzögert zu Möbelkäufen führen werden und das verfügbare Einkommen – auch wegen der positiven Lohnentwicklung und der sinkenden Energiepreise – steigen wird.
Auch das Exportvolumen dürfte leicht zunehmen, da in einigen wichtigen Märkten, beispielsweise Großbritannien, den Niederlanden, den USA und Teilen von Osteuropa Aufwärtstendenzen erkennbar seien. Schwierig sei nach wie vor der Markt in Frankreich. Auch China und Russland entwickeln sich derzeit negativ.
Gut behaupten konnte sich, so Dirk-Uwe Klaas, im Jahr 2014 die deutsche Küchenmöbelindustrie mit 2,2 Prozent Umsatzplus (bis Oktober). Die Büro- und Ladenmöbler verloren 2,1 Prozent, wohingegen die Wohnmöbler um 3,7 Prozent zulegen konnten. Diese vergleichsweise hohe Steigerungsrate erkläre sich aus dem schwachen Vorjahreswert und der Tatsache, dass in diesem Segment die Boxspringbetten teilweise mitgezählt werden. Die Polstermöbelindustrie konnte ihren Absatz um 2,8 Prozent steigern, die Matratzenhersteller sogar um 8,5 Prozent (Vorjahreswert: -12,9 Prozent). Unter dem Strich sei der Umsatz in der Möbelindustrie von Januar bis Oktober 2014 um 2,2 Prozent gestiegen.
Die Exporte der Unternehmen legten im Verlauf des letzten Jahres bis Oktober um 2,0 Prozent zu, gute Ergebnisse wurden dabei in Großbritannien (+5,8 Prozent), in der Schweiz (+3,2 Prozent), in Polen (+16,0 Prozent) und in den USA (+12,5 Prozent) erzielt. Verluste waren in Frankreich (-5,8 Prozent), Österreich (-0,8 Prozent) und den Niederlanden (-1,0 Prozent) zu verzeichnen.
Spürbar gestiegen sind die Importe mit 8,9 Prozent bis Oktober 2014. Insbesondere die Einfuhren aus Polen (+ 7,7 Prozent), China (+ 13,0 Prozent) und aus Tschechien (+ 43,3 Prozent), die mit einem Importwert von jetzt über 1 Mrd. € zum drittwichtigsten Lieferland aufsteigen.
Die Branche zähle derzeit 516 Unternehmen und damit 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr (528). Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beträgt rund 84.300 (-1,7 Prozent) gegenüber 85.700 im Vorjahr.
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