Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete der Hausgerätekonzern 5,43 Mrd. Euro (Vorjahr: 4,84 Mrd. Euro); die Anzahl der Beschäftigten erreichte mit 23.322 (+6,4 %) ein Allzeithoch.
Wie schon in den Vorjahren hat Miele mehr Geräte produziert, verkauft und ausgeliefert als je zuvor in seiner fast 125-jährigen Geschichte. Dies ist umso höher zu bewerten, als sich die Rahmenbedingungen für das Hausgerätegeschäft zuletzt deutlich eingetrübt haben. „In diesem herausfordernden Umfeld mit insgesamt rückläufigen Märkten hat Miele seine Position zum Teil deutlich ausbauen können“, so die Einordnung der Geschäftsleitung zu den jetzt vorgelegten Zahlen.
Substanzielle Verbesserungen hat der Gütersloher Familienkonzern zudem beim Klimaschutz erzielt, etwa durch verstärkte Nutzung von Photovoltaik, „grünem“ Stahl und Kooperationen zur Elektromobilität sowie weiter verbesserte Energieeffizienz bei den Geräten.
Lieferzeiten wieder normalisiert
Trotz weltweit fragiler Lieferketten hat Miele das gesamte vergangene Jahr über in allen Werken ohne nennenswerte Störungen und mit hoher Auslastung produzieren können; auch die Versorgung mit Halbleitern war und ist bis auf Weiteres gesichert. So ließen sich die zuletzt zum Teil deutlich verlängerten Lieferzeiten wieder weitestgehend normalisieren und die für eine schnelle Auslieferung notwendigen Lagerbestände aufbauen. Aktuell zeigen sich die Gesamtmärkte in der Tendenz weiter rückläufig, sodass auch Miele die Produktion etwa seiner Waschmaschinen, Trockner und Staubsauger von einer historisch hohen Basis aus vorübergehend drosselt, punktuell auch unter Nutzung von einigen Tagen Kurzarbeit. Davon abgesehen, zeigt sich die Geschäftsleitung für den weiteren Verlauf des Jahres „verhalten optimistisch, dass sich das Geschäft trotz der bestehenden Unwägbarkeiten auf dem hohen Niveau stabil halten oder sogar weiter steigern lässt.“
Positive Entwicklung für alle Regionen und Produktbereiche
Mit 12,2 Prozent Umsatzzuwachs ist die Miele Gruppe erneut stärker gewachsen als in ihrem langjährigen Durchschnitt. Hierzu haben in erster Linie die osteuropäischen und asiatischen Länder inklusive China überproportional beigetragen, aber etwa auch lang etablierte Märkte wie Australien, Großbritannien, die Niederlande und die USA. In Deutschland hat Miele 1,47 Mrd. Euro Umsatz erzielt, was einem Plus von 5,6 Prozent entspricht. Der außerhalb Deutschlands erzielte Anteil am Umsatz beträgt 72 Prozent.
Unter den Produktgruppen für den Haushalt haben vor allem die Geschirrspüler, die Wäschepflege und die Kochgeräte überproportional erfolgreich abgeschnitten, unterstützt vom ersten IFA-Auftritt seit 2019 mit Innovationsschwerpunkten wie Energieeffizienz und Kochen mit Künstlicher Intelligenz. Im Bereich der neuen Geschäftsfelder ist die Auslieferung der mit Spannung erwarteten modularen Outdoor-Küche der Miele-Tochter Otto Wilde Grillers erfolgreich gestartet.
Starker Beitrag durch Professional
Die Business Unit Professional hat 10,3 Prozent mehr Umsatz erzielt – und mit ihren Produktbereichen Wäschereitechnik, gewerbliches Geschirrspülen sowie Medizin- und Labortechnik rund 14 Prozent zum Gesamtumsatz beigesteuert. Hier hatte Corona keine Sonderkonjunktur ausgelöst, sondern ausgeprägte Investitionszurückhaltung bei wichtigen Zielgruppen wie den Hotels, Gaststätten und Pflegeeinrichtungen. Im Berichtsjahr setzten sich dann aber deutliche Erholungs- und Nachholeffekte fort, so in den touristisch geprägten Regionen Süd- und Osteuropas und auch in traditionell starken Märkten wie den USA, Großbritannien oder Österreich. Zusätzlichen Rückenwind gab es von den noch jungen, inzwischen vollständig ausgerollten Erfolgsreihen wie den Waschmaschinen und Trocknern für Kleingewerbe („Kleine Riesen“), den größeren Wäschereigeräten („The New Benchmark Machines“) oder den Frischwasserspülern („ProfiLine“). Für umfassende mobile Kontrolle und Dokumentation der Geräteprozesse sowie die nötigen Software-Updates steht die neue Vernetzungsplattform MOVE zur Verfügung, deren Anwendungsbereiche und Funktionen stetig weiter ausgebaut werden – und in immer mehr Ländern genutzt werden können. Durch die Übernahme des Tübinger Labordienstleisters SMP baut Miele seine Kompetenz für Hygienelösungen in der Medizintechnik weiter aus.
Investitionen in Wachstum und Innovation
Zur weiteren Stärkung des weltweiten Premium-Markenauftritts wurden im Berichtsjahr 29 inspirierende Marken Stores neu eröffnet, etwa in Antwerpen, Athen, London, Nizza, Osaka, Perth und Seoul. Insgesamt verfügt Miele jetzt über mehr als 200 eigene Adressen in 50 Ländern. Weitere Investitionsschwerpunkte liegen in der Erweiterung der Produktionskapazitäten und deren Umrüstung auf neue Modellreihen sowie dem Ausbau der weltweiten IT-Infrastruktur der Miele Gruppe.
Wegen des zu erwartenden weiteren Wachstums entstehen am Hauptsitz Gütersloh 300 attraktiv und modern gestaltete Büroarbeitsplätze zusätzlich. Das Zentrale Ersatzteillager, wo mehr als 70.000 verschiedene Teile ständig verfügbar sind, wurde um mehr als 50 Prozent erweitert. Im Interesse eines langen Gerätelebens hält Miele weiterhin die funktionswichtigen Ersatzteile für seine Geräte bis zu 15 Jahre nach Serienauslauf vor.
Nachhaltigkeit bleibt wesentlicher Fokus
Im Bereich Nachhaltigkeit wurden bei Klimaschutz, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft („Zirkularität“) im Berichtsjahr weitere Zeichen gesetzt:
So konnten etwa durch Energieeffizienzmaßnahmen allein im Jahr 2022 fünf Gigawattstunden Energie eingespart werden. Ein eindrucksvolles Beispiel für den Ausbau der eigenen Photovoltaik bei Miele ist die 2022 deutlich erweiterte Photovoltaikanlage im chinesischen Miele-Werk Dongguan (Bild oben). Dort decken 9.550 Solarpaneele den Energiebedarf des gesamten Werks zu mehr als 100 Prozent. Seit 2019 hat Miele seine jährliche Stromproduktion über Photovoltaik um insgesamt sieben Gigawattstunden erhöht. Für Gütersloh startet gerade ein ambitioniertes Geothermie-Projekt.
Nach dem Ausbau der Nutzung von Elektromobilität und „grünem“ Stahl ist Miele nun auch mit einem Pilotprojekt beim „grünen“ Aluminium, das zu 100 Prozent mit Ökostrom aus Wasserkraft produziert wird, Vorreiter der Branche. Bilanziell arbeitet Miele über alle Standorte hinweg bereits seit 2021 CO2-neutral, bezogen auf die eigenen Emissionen („Scope 1“) und die der Energielieferanten („Scope 2“).
Miele unterstützt auch seine Kundinnen und Kunden darin, im Alltag nachhaltiger zu leben. So erreichen fast alle Miele-Waschmaschinen (Haushalt) die jetzt beste Energieeffizienzklasse „A“, desgleichen fast alle Geschirrspüler der Generation G 7000, hier wie dort in Verbindung mit besonders kurzen Programmlaufzeiten auch im Eco-Programm.
Auf dem noch äußerst potenzialträchtigen Feld der Ressourcenschonung und Zirkularität setzt Miele nicht nur auf die herausragende Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit seiner Geräte, sondern ebenso auf Rezyklate sowie Pilotprojekte zur Aufbereitung alter Geräte oder Komponenten („Refurbishment“).
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