Mit einem konsolidierten Umsatz von 1,98 Mrd. Euro (+36,5 % zum Vorjahr) hat die Egger Gruppe mit Stammsitz in St. Johann in Tirol (AT) das erste Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2021/2022 (Stichtag 31. Oktober 2021) abgeschlossen. Der EBITDA liegt bei 478,6 Mio. EUR (+62,9 % zum Vorjahreszeitraum); die EBITDA-Marge beträgt 24,2 Prozent. Die Eigenkapitalquote liegt auf dem hohen Niveau von 47,1 Prozent.
Die Sonderkonjunktur im Bau- und Möbelsektor sowie die Kapazitätszuwächse neuer Werke trugen maßgeblich zum Ergebnis bei. Herausfordernd gestaltete sich die Lage auf den Rohstoffmärkten. Der Ausblick auf das zweite Halbjahr ist trotz bestehender Unsicherheiten optimistisch.
Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft waren auch im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/2022 maßgeblich bestimmende Faktoren. Die Sondersituation, in der sich die Branche seit Sommer 2020 findet, dauerte weiter an. Die stark angestiegene Nachfrage auf außergewöhnlich hohem Niveau setzte sich weiter fort. „Der sogenannte Cocooning-Effekt, also die verstärkten Konsuminvestitionen in das eigene Zuhause, sowie die ungebrochenen Neubauaktivitäten in nahezu allen Regionen der Welt sind Haupttreiber für die hohe Nachfrage nach unseren Produkten“, so Thomas Leissing, Egger Gruppenleitung Finanzen/Verwaltung/Logistik, „Wir freuen uns, dass wir die Chancen, die dieses Marktumfeld bietet, gut nutzen konnten. Gleichzeitig stellt die Pandemie auch uns vor erhebliche Herausforderungen, im Speziellen im Bereich der Rohstoffversorgung.“
Steigerung der Produktionskapazität
Das Ergebnis spiegelt das hohe Nachfrageniveau wider. Um diesem gerecht zu werden, wurden in allen Werken die Produktionskapazitäten maximal ausgenützt. Wesentlich zur Umsatz- und Ergebnissteigerung trugen die neuen Werke in Biskupiec (PL), wo die Mengen deutlich erhöht werden konnten, und in Lexington, NC (US), bei. In den USA konnten die Anlaufverluste reduziert werden. Zudem konnte in allen Werken der Produktmix optimiert werden. Insgesamt investierte die Gruppe im ersten Halbjahr 141,1 Mio. EUR.
Deutliche Zuwächse im Bereich Bauprodukte
Insbesondere der Produktbereich Bauprodukte verzeichnete überproportionale Zuwächse, ausgelöst durch eine außergewöhnliche Nachfrage im US-amerikanischen Raum. Der Bereich dekorative Produkte für den Möbel- und Innenausbau mit seinen vier Regionen West, Mitte, Ost und Americas hat einen Umsatz von 1.596,6 Mio. EUR (+34,4 % zum Vorjahr) erwirtschaftet. In der Division Flooring Products betrug der Umsatzzuwachs +23,8 Prozent im ersten Halbjahr 2021/2022. Es wurden insgesamt 242,2 Mio. EUR mit Böden umgesetzt. In der Division Building Products stieg der Umsatz um +75,7 Prozent auf 273,4 Mio. EUR. Großen Anteil am Umsatzwachstum in dieser Division hatte das Sägewerk in Brilon (DE). Besonders durch eine außergewöhnliche Nachfrage im US-amerikanischen Raum gestaltete sich das globale Marktumfeld für Schnittholz sehr positiv.
Massive Herausforderungen auf Rohstoffmärkten
Seit Jahresbeginn gestaltet sich die Versorgungssituation auf den globalen Rohstoffmärkten zunehmend angespannt – eine Dynamik, die sich in den letzten Monaten noch erheblich verschärfte. Dies betrifft insbesondere die Chemierohstoffe, die für die Holzwerkstoff-, Kanten- und Oberflächenproduktion benötigt werden. Erschwerend hinzu kommen die massiv steigenden Energie- und Transportkosten sowie die stark reduzierten Transportkapazitäten und die international verschobenen Handelsströme. Da die Rohstoff- und Energiekosten einen wesentlichen Anteil der Gesamtkosten einnehmen, kam es zu erheblichen Kostensteigerungen.
Stabile Erwartungen für das 2. Halbjahr
Trotz weiterhin gegebener Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie ist der Ausblick auf das zweite Geschäftshalbjahr 2021/2022 insgesamt positiv. Herausforderungen bestehen unter anderem in der Volatilität der Rohstoffkosten, verminderten Logistikkapazitäten sowie in Inflationsrisiken, die zu reduzierter Konsumtätigkeit führen könnten. Traditionell ist die Bautätigkeit im Winter eingeschränkt und dadurch die zweite Geschäftsjahreshälfte schwächer. Die Egger Gruppenleitung geht von einer stabilen Entwicklung der wesentlichen Märkte aus und betont, dass das Unternehmen mit seiner modernen industriellen Basis, seinem breiten Produktspektrum, seiner soliden finanziellen Basis und nicht zuletzt mit seinen rund 10.600 motivierten und loyalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch bei etwaigen neuen Herausforderungen sehr gut aufgestellt ist.
Der EGGER Halbjahresfinanzbericht 2021/2022 steht ab sofort unter www.egger.com/credit-relations zur Verfügung.
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